Ein Mann begeht vor sechsundzwanzig Jahren einen Mord, mit dem er nicht einmal ansatzweise in Verbindung gebracht wird. Der Fall wurde nie aufgeklärt. Plötzlich gibt es in der Gegenwart ein weiteres Opfer, hingerichtet auf dieselbe Art und Weise wie damals. Doch der Täter aus der Vergangenheit weiß,
dass er es diesmal nicht war. Nach und nach wird ihm klar, welches perfide Spiel mit ihm und seiner…mehrEin Mann begeht vor sechsundzwanzig Jahren einen Mord, mit dem er nicht einmal ansatzweise in Verbindung gebracht wird. Der Fall wurde nie aufgeklärt. Plötzlich gibt es in der Gegenwart ein weiteres Opfer, hingerichtet auf dieselbe Art und Weise wie damals. Doch der Täter aus der Vergangenheit weiß, dass er es diesmal nicht war. Nach und nach wird ihm klar, welches perfide Spiel mit ihm und seiner Familie getrieben wird. Die Vergangenheit holt einen immer ein...
Kann man tatsächlich einen Mord begehen und fast drei Jahrzehnte einfach weiterleben, als wäre nichts gewesen? Nicht einmal der hier als skrupellos dargestellte Täter kann dies, was ihm auch prompt zum Verhängnis wird. Hätte er dem Drang damals nicht nachgegeben, alles wäre anders gekommen. Doch nun muss er nicht nur mit der „alten“ Schuld leben, es wird noch einiges auf ihn zukommen, was er vermutlich mehr als nur bereuen wird. Zumindest spürt der Leser von Anfang an eine angespannte Atmosphäre, die sich mit jeder Seite weiter auflädt. Natürlich fragt man sich schnell wer eigentlich hinter der damaligen Tat steckt, ist man ihm möglicherweise während der Lektüre bereits begegnet, aber auch, ob es sich bei dem gegenwärtigen Täter tatsächlich um denjenigen handelt, der von mehreren Seiten angeprangert wird.
Irgendwie hat man das Gefühl, dass eigentlich viel mehr hinter der ganzen Sache steckt und man erst nach und nach mit Einzelheiten gefüttert wird. Bald schon soll sich herausstellen, dass man mit diesem Gedanken völlig richtig liegt. Nichtsdestotrotz kann man bis zum Schluss niemanden so recht als Erpresser ausschließen, geschweige denn charakterlich voll und ganz einschätzen. Jede Figur scheint etwas verbergen zu wollen, wodurch sie sich natürlich verdächtig macht. Ebenso gibt es diverse mögliche Motive, was des Rätsels Lösung definitiv nicht einfacher macht.
Gemeinsam mit der Polizei versucht man Parallelen herzustellen, Spuren zu verfolgen und Hinweise auszuwerten. Doch immer wieder scheint man dabei in Sackgassen zu gelangen, nach denen man beinahe wieder von vorne beginnen muss. Dennoch gibt man nicht auf, im Gegenteil, dadurch wird man sogar noch angestachelt immer weiter zu machen, die Spannung steigt dabei stetig weiter, bis zum Höhepunkt, der die ein oder andere Überraschung zu bieten hat.
Mit „Leise, stirb leise“ ist Reinhard Rohn ein spannungsgeladener Krimi gelungen, der den Leser von Anfang bis Ende fesselt. Denn obwohl man um die damalige Tat weiß und mit dem Täter einige Zeit verbringt, ahnt man doch nicht das gesamte Ausmaß der Geschichte.