Burnout ist ein Modethema, selbst "Burnout ist ein Modethema"-Artikel sind inzwischen in Mode. Dennoch wirft Burnout wichtige zeitdiagnostische Fragen auf, mit denen sich renommierte Sozialwissenschaftler wie Ulrich Bröckling, Rolf Haubl, Sighard Neckel und G. Günter Voß in diesem Band befassen: In welchem Zusammenhang stehen der Wandel der Arbeitswelt und kollektive Erschöpfung? Ist Burnout eine "erfundene" Krankheit? Welche Rolle spielen Prominente, die sich "geoutet" haben? Und warum findet gerade das Bild des leeren Akkus solche Resonanz?
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Richtiggehend depressiv wird Klaus Walter bei dieser Abhandlung über Burnout in unserer Wettbewerbsgesellschaft . Die beiden Soziologen Sighard Neckel und Greta Wagner führen das sich inflationär verbreitende Krankheitsbild auf eine Entgrenzung von Arbeit, will heißen einen Übergang vom Fordismus zum Postfordismus, der Arbeit und Freizeit nicht mehr klar voneinander trennt, zurück. Der Rezensent weist in dem Zusammenhang auf den glamourösen "Wild-&-gefährlich-Habit" der Topmanager hin, der ihm offenkundig ebenso auf die Nerven geht wie die damit zusammenhängende omnipräsente Thematisierung der Burnout-Problematik. Es bleibt jedoch unklar, was Walter von dem Buch nun hält, seine einzige Kritik besteht in der Bemerkung, dass der Adressat unklar bleibe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Der Band Leistung und Erschöpfung fächert auf gut lesbare Weise die verschiedenen relevanten Aspekte auf: Er untersucht Burnout als gesellschaftliche Pathologie, als ambivalente Diagnose, als ideologieanfällige Metapher, als innovative Kraft, die sich kritisch gegen das System wenden ließe.«