Alle großen Industrienationen stehen heute vor Wachstumsproblemen, die die Frage nach dem strategischen Weg stellen. Bei der Suche nach effizienten praxisbrauchbaren Werkzeugen für die Strategienfindung kommt der Evolutorischen Ökonomik eine besondere Verantwortung zu. Kroll verbindet aus dem systemtheoretisch-integrierenden Blickwinkel die stofflich-energetischen Grundlagen und die institutionelle Ausgestaltung von Wirtschaftssystemen. Diese Zusammenführung eröffnet neuartige qualitative und quantitative Aussagen, die für eine - die Gesellschaft frühzeitig warnende - Messung wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und für die Bestimmung einer längerfristigen Strategie evolutorischer Offenheit von hohem Erkenntniswert sind. Ausgehend von vergleichsweise einfach strukturierten biologischen Systemen entwickelt der Autor sein immer feiner und komplexer werdendes Geflecht der Erklärung realer wirtschaftlicher Phänomene, das er anhand der Wirtschaften des antiken Stadtstaates Athen und des Römischen Kaiserreiches sowie mit zahlreichen aktuellen Bezügen plausibel macht. So werden in der strategisch ordnenden Kraft allgemein(verbindlich)er Regeln, in ökonomischen Wert-Überschüssen und im Vorauswissen über künftig mögliche Existenzbedingungen die wechselwirkenden Komponenten eines sich in generativen Phasen einheitlich entladenden innovativen Potentials gesehen. Dabei eröffnet er auch neue Einblicke in jene Prozesse, die mit hoher Irreversibilität dazu führen können, daß soziale Systeme in evolutive Sackgassen geraten. Auf konsistente Weise werden alle wesentlichen Faktoren im Zusammenhang betrachtet, auf denen eine ökonomische Entwicklungstheorie fußen muss. Inhaltsverzeichnis Geleitwort von Johannes Rudolph Einleitung