Das deutsche Schulsystem zeichnet sich einerseits traditionell durch eine Vielzahl von Homogenisierungsmechanismen zur Reduktion von Leistungsunterschieden aus. Andererseits wird Leistungsheterogenität als Chance für den Unterricht sowie die leistungsbezogene und soziale Entwicklung von Kindern gesehen. Diese Arbeit greift die Frage auf, ob schulisches Lernen in leistungshomogenen oder -heterogenen Schulklassen erfolgreicher gelingen kann und ob die Art der KlassenzusammenSetzung für alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen bedeutsam ist.Datengrundlage bildet die Hamburger Längsschnittstudie "Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern (KESS)", die die Lernentwicklung einer gesamten Schülerkohorte über drei Messzeitpunkte von Jahrgangsstufe 4 bis 8 abbildet. Mehrebenenanalysen zeigen, dass eine leistungsheterogene Klassenkomposition nicht grundsätzlich mit Nachteilen für die Kompetenzentwicklung verbunden ist. Leistungsheterogenität ist jedoch in hohem Maße mitanderen Kompositions- und Institutionsmerkmalen konfundiert. Die Befunde werden hinsichtlich theoretischer und praktischer Implikationen diskutiert.
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