Die Termini 'Kompetenz' und 'Soziale Kompetenz' etablieren sich zunehmend als anerkannte Zieldimensionen allgemeiner und beruflicher Bildungsprozesse. Beide Begriffe scheinen prinzipiell imstande, das diffuse Spektrum der gesellschaftlichen und individuellen Handlungsanforderungen der (Post-)Moderne aufzugreifen und in eine zeitgemäße pädagogische Leitkategorie zu überführen. Die mit beiden Ausdrücken einhergehende definitorische und konzeptuelle Beliebigkeit versucht diese Arbeit zunächst unter Berücksichtigung makro- und mikroanalytischer Erklärungsansätze zu ergründen. In Anlehnung an die daraus gewonnenen Erkenntnisse wird über die theoretische Konstruktion des gedanklichen Konzepts '(beruflicher) Komplexität' ein ausreichend universell verwendbarer Bezugsrahmen für eine systemtheoretische Bestimmung der Begriffe 'Kompetenz' und 'Soziale Kompetenz' entwickelt. Auf Basis einer derartigen definitorischen Universalisierung beider Termini kann deren Eignung als pädagogische Leitkategorie dann neu diskutiert werden. Der sich damit verknüpfende Prozess eines prinzipiellen pädagogischen Umdenkens wird abschließend mit Bezug auf das System beruflicher Bildung aufgegriffen.