Leo Lippmann (1881-1943), ein in Hamburg geborener Jude, macht als Jurist in der Finanzverwaltung der Hansestadt Karriere. Im Ersten Weltkrieg wird ihm die Kriegsversorgung der Bevölkerung anvertraut, in der Revolutionszeit 1918/19 arrangiert er sich mit dem Arbeiter- und Soldatenrat. 1920 wird er als erster Jude in Hamburg zum Senatssekretär (Staatsrat) und zum Leiter der gesamten Vermögens- und Finanzverwaltung der Millionenstadt ernannt. Nach seiner Entlassung als Jude aus dem Staatsdienst im Frühjahr 1933 stellt er sich 1935 der Jüdischen Gemeinde als Vorstandsmitglied zur Mitarbeit zur Verfügung, deren prekäre Finanzen er grundlegend ordnet. Nachdem am 10. Juni 1943 die Gestapo reichsweit alle jüdischen Gemeinden aufgelöst hatte, sucht das Ehepaar Lippmann am Tag darauf den Freitod.
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