"Er läuft und läuft, erreicht beinahe den Hügel und hört, wie ihn die Baschkiren mit Kreischen und Schreien antreiben. Von diesem Geschrei brennt sein Herz noch mehr. Pachom läuft mit den letzten Kräften, die Sonne erreicht aber schon den Steppenrand, sieht durch den Dunst ganz groß und blutrot aus. Jeden Augenblick kann sie untergehen. Er hat aber nicht mehr weit zu laufen. Pachom sieht die Leute auf dem Hügel stehen; sie winken ihm und treiben ihn an. (...) Pachom muß an seinen Traum denken. Er sagt sich: Nun habe ich viel Land; ob es mir aber von Gott beschieden ist, darauf zu leben?" (Zitat auf S. 18 in diesem Buch) In "Wieviel Erde braucht der Mensch?" erzählt Leo Tolstoi die Geschichte von Pachom, einem Bauern, der glaubt, dass er nur glücklich sein kann, wenn er immer mehr Land besitzt. In seinem Streben nach Besitz vergisst er jedoch die Grenzen seiner eigenen Kräfte. Die Erzählung zeigt eindrücklich, wie maßloses Streben am Ende zur eigenen Zerstörung führt. Ergreifend illustriert Tolstoi darin seine Überzeugung, dass menschliches Glück nicht durch Besitz erreicht wird, sondern durch Bescheidenheit und innere Zufriedenheit. Erstmals erschienen 1885. Hier in der vielgelesenen Übersetzung von Alexander Eliasberg. Frisch aufgelegt in gut lesbarer Schriftgröße. Leo Tolstoi. Wieviel Erde braucht der Mensch? Entält die Erzählungen "Wieviel Erde braucht der Mensch?", "Herr und Knecht" sowie "Iljaß". Durchgesehener Neusatz, der Text dieser Ausgabe folgt: "Wieviel Erde braucht der Mensch?", übersetzt von Alexander Eliasberg, Leipzig 1913. "Herr und Knecht" sowie "Iljaß" übersetzt von Carl Goritzky, Dresden [1900]. Neuausgabe, Göttingen 2024. LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag
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