Seine Stimme gehört zu den bekanntesten der Welt. Obwohl nicht einmal besonders 'schön', zieht Leonard Cohens Gesang weltweit Millionen von Fans in seinen Bann. Man verzeiht ihm Zynismus, überschwängliche Romantik und Pathos und lässt sich gern von ihm erschüttern. Keine andere Stimme vermag so zu elektrisieren und sowohl der Vergeblichkeit Schönheit abzugewinnen als auch mit Wut und Witz die Ungerechtigkeit der Welt anzuklagen.Caspar Battegay geht der Faszination für Cohens einzigartige Stimme auf den Grund, deutet literarische und popkulturelle Hintergründe der Verbindung von Ton und Text und widmet sich Einflüssen der Politik und des Judentums. Anhand der neuen Deutung von Klassikern wie »Suzanne«, »Who by Fire« oder »The Future« tritt uns Leonard Cohen als ein ironischer Prophet vor Ohren, dessen Stimme auch nach ihrem Verstummen noch weiterklingt.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Weshalb Leonard Cohen von seinem Verlag als "später Beat-Poet verramscht" wurde, ist für den Rezensenten Julian Weber absolut unverständlich. Trifft er dank dem Schweizer Literaturwissenschaftler und Judaisten Caspar Battegay hier doch auf einen "Feingeist", getrieben von einem geradezu avantgardistischen Hoffnungsgefühl. Zugleich hatte der kandadische Jude stets die historischen Katastrophen, die mit seiner jüdischen Herkunft in Verbindung stehen, im Blick, liest der Rezensent. Wie der Autor in Cohens Oeuvre vordringt, die Songlyrik ebenso wie die Gesangstimme betrachtet und dabei Aspekt aus Cohens Biografie einstreut, findet Weber beeindruckend. Vor allem aber lobt er, dass es Battegay gelingt, nah heranzuzoomen, und dennoch Voyeurismus zu vermeiden.
© Perlentaucher Medien GmbH
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