Dieser Band soll das Lernen durch Begegnung als ein für die religionspädagogische Praxis relevantes Konzept neu ins Bewusstsein rufen, dessen Möglichkeiten und Reichweite klären und Zukunftsperspektiven für Praxis und Theorie entwickeln. Er wendet sich an alle, die an Begegnung und an deren noch nicht ausgeschöpfter Bedeutung für Bildung und Religion interessiert sind. Das Thema des Bandes verbindet verschiedene Aspekte: Aufgenommen wird zunächst die Begegnung als Form des Lernens in der Praxis, wobei ein weiter Umkreis möglicher Begegnungen anhand von Beispielen und Berichten in den Blick kommt - zwischen Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen und Situationen, mit verschiedenen Konfessionen und Religionen, im Alltag, bei Schulfahrten, Exkursionen und Jugendaustausch - bis hin zu Begegnungen mit dem Heiligen. In den Blick kommen dabei ebenso Schule und Gemeinde wie andere, manchmal ungewöhnliche Orte des Lernens und der Erfahrung etwa in der sog. Dritten Welt oder bei anderen Fahrten ins Ausland. Daran schließen sich theoretische Fragen nach dem religionspädagogischen Verständnis des Lernens in solchen Begegnungen an - u.a. mit internationalen Beiträgen zu europäischen Bildungsfragen (citizenship education, Versöhnungsarbeit) oder zum ökumenischen Lernen. Schließlich werden Begegnungen bzw. der internationale Vergleich als Methode erziehungswissenschaftlicher und religionspädagogischer Erkenntnis erörtert.