Der "Kruzifix-Beschluss" des Bundesverfassungsgerichtes von 1995 wurde sowohl in der Öffentlichkeit als auch von Theologen und Juristen äußerst kontrovers diskutiert. In den darauf folgenden Jahren ist eine Vielzahl an Veröffentlichungen zur Thematik erschienen. Dennoch wurde die Vorgeschichte des Verfahrens wenig beleuchtet und die Berufung der Kläger auf die anthroposophische Weltanschauung zumeist unhinterfragt übernommen. Die vorliegende Abhandlung bietet einen systematisierenden Überblick über die Diskussion des Falles bis zum Jahr 2000 und versucht, die wahre Motivation der Kläger zu eruieren. Anhand der ständigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes, eines internationalen Rechtsvergleichs und rechtsdogmatischer Überlegungen vermag die Arbeit zudem, die entscheidenden Schwachstellen des "Kruzifix-Beschlusses" aufzuzeigen.