Sehr geehrte Leserinnen und Leser, wir laden Sie ein, die Fortschritte der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) unter dem Gesichtspunkt des pädagogischen Wandels zu betrachten, insbesondere im Hinblick auf die Einführung semipräsentieller Lehrveranstaltungen in der Hochschulbildung. In diesem Zusammenhang taucht der Konnektivismus als neuer pädagogischer Ansatz auf. Diese von George Siemens und Steven Downes (2004) vorgeschlagene Theorie weist darauf hin, dass Wissen in einem Netz von Verbindungen verteilt ist und dass Lernen daher in der Fähigkeit besteht, diese Netze aufzubauen und in ihnen zu zirkulieren, wodurch die Fähigkeit zu reflektieren, zu entscheiden und zu teilen entwickelt wird. Bei dieser Untersuchung ergaben sich neue, von der konnektivistischen Theorie vorgegebene Perspektiven, die für ein besseres Verständnis notwendig waren: die ständige Durchquerung von Lerntheorien zu Vergleichszwecken, die heutigen pädagogischen und andragogischen Modelle des Lernens, das Wissen in Netzwerken und die didaktische Gestaltung von Fernlehrgängen. So stützte sich der Ansatz auf die theoretischen Beiträge und Ideen von Siemens, Downes, Zezina Belan, Vani Moreira Kensky, Andrea Filatro, Jose Manoel Moran, Augusto de Franco, Jean Piaget, Skinner und anderen, die der Forschung einen interdisziplinären Charakter verliehen.