Bücher entfalten mitunter eine magische Kraft, die uns im Innersten berührt. Jeder Leser hat das selbst erfahren: in der von Weltschmerz geschwängerten Pubertät oder in jenen Augenblicken, in denen zwei Buchdeckel Schutz vor dem bedrohlichen Alltag bieten. Bei Liebeskummer, Melancholie und Einsamkeit.Aber wie funktioniert diese rezeptfreie Medizin, die schon Erich Kästner in seiner »Lyrischen Hausapotheke« gegen die kleinen und großen Schwierigkeiten der Existenz verordnete?
© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
In England kann man sich gegen Depressionen "Bücher auf Rezept" holen, anerkannte Bibliotherapeuten verschreiben, was die Reflexions- und Heilungsfähigkeiten des Patienten verbessern könnte, sei es nun Ratgeberliteratur oder Belletristik, lernt Cornelia Geissler erfreut in Andrea Gerks "Lesen als Medizin". Auch in Deutschland gibt es erste Anzeichen dafür, dass das Gesunden an Büchern ernst genommen wird, ein erstes Nachschlagewerk hat die Bibliotherapie aufgenommen, berichtet die Rezensentin, fürs erste müssen empathische Buchhändler und Bibliothekare die Lücke aber noch schließen - und Bücher wie das von Andrea Gerk, die uns daran erinnern, dass es andere dort draußen gibt, die ihr Heil zwischen den Seiten suchen, so Geissler.
© Perlentaucher Medien GmbH
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