Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Medienpädagogik, Note: 2,0, Georg-August-Universität Göttingen (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Lesen und die damit verbundenen Kompetenzansprüche wandeln und erweitern sich ständig, und es ist kein Ende abzusehen, um sich dieser zur Zeit vieldiskutierten Kulturtechnik zu entziehen. So kurz und pragmatisch lässt sich vielleicht das Zitat von Goethe in die heutige Mediengesellschaft übertragen. Lesen lernen dauert somit ein Leben lang und endet nie. Dabei kann jedoch nicht abgestritten werden, dass der beschleunigte technologische Wandel des 21. Jahrhunderts das Lesen in seinen Sog gezogen hat und Veränderungen mit sich bringt, deren Ausmaße sicherlich erst im Laufe der Zeit sichtbar werden. Eines ist allerdings deutlich, man spricht schon jetzt davon, dass das Buch sein einst so sicheres Wissens- und Statusmonopol verloren hat und sich in die Reihe der neuen Medien, wie Fernseher und vor allem dem Internet, einordnen muss. Das Buch ist nicht mehr Grundmetapher unseres Zeitalters, es musste dem Bildschirm Platz machen.
Ob die neuen Medien jedoch in Konkurrenz oder als Ergänzung im Rahmenprogramm Lesen in Erscheinung treten, ist keine einheitlich zu klärende Frage. Sprechen die Kulturpessimisten eher von Konkurrenz und Verdrängung, so treten auf der anderen Seite verstärkt Äußerungen auf, die das Lesen als Schlüsselkompetenz für die Orientierung in der Medienlandschaft und den mündigen Umgang mit einzelnen Medien ansehen.
Vor allem junge Menschen, die von Geburt an in einer Flut von multivalenten Signalen aus vielfältigsten Informationsquellen leben, nutzen das breite stand-by Medienangebot, das unbegrenzten, jederzeit abrufbaren, beliebig wiederholbaren und orts- und zeitungebundenen Zugang zu Informationen und wechselseitiger Kommunikation z.B. via Internet ermöglicht. In einer auf Schrift aufbauenden Kultur und der immer weiter zunehmenden Verschriftlichung des Alltags bleibt es demnach nicht aus, dass sich Leseverhalten, Leseumwelt und Textsorten entscheidend wandeln, und man die Ansprüche ans Lesen neu definieren muss. Vor allem das Internet mit seiner Hypertextstruktur, zahlreichen sowie teilweise irreführenden Verlinkungen und multimedialen Angebotsstrukturen verlangt neue kognitive Lesefähigkeiten. Kaum jemand kann sich dem Umgang mit Website und E-Mail entziehen, will man uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben partizipieren. Lesen können erweitert somit nicht nur in diesem Bereich die soziale Handlungs- und Kommunikationsfähigkeit. Anscheinend gibt es nicht mehr den beschaulichen Leser, der in einem gemütlichen Lehnsessel sitzt und bei Kerzenschein ein gutes Buch liest. Vielmehr ist der multimediale Leser gefragt, der seine Informationen aus verschiedenen Medienquellen zusammenträgt und Unterhaltung in den neuen Medien sucht und findet.
Trotzdem haben nicht nur die prägenden Veränderungen in der Multimediawelt Einfluss auf das Lesen, sondern auch die Lesediskussion in Deutschland, die durch den sogenannten PISA-Schock hervorgerufen wurde. Die PISA-Studie zeigte dabei vor allem Defizite bei 15-jährigen Schülern in der Lesekompetenz auf. Im öffentlichen Meinungsbild rief dies unter anderem eine neue Wertigkeit des Lesens hervor, die zu außerordentlich kontroversen Diskussionen um Lesefähigkeit in der Gesellschaft führte und heute noch führt. Fragen zur Leseförderung, Leseerziehung und Lesesozialisation geraten in ein neues Licht und zielen auf eine immer stärkere Verknüpfung mit dem medialen Umfeld, unter anderem im schulischen Alltag ab.
Die vorliegende Examensarbeit soll sich daher mit dem Wandel des Lesens in der Multimediageneration, vornehmlich auf Deutschland bezogen, beschäftigen. Die Brisanz und Wichtigkeit dieser Thematik wird besonders durch den Umstand einer großen Anzahl von Forschungsprojekten, Statistike...
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Lesen und die damit verbundenen Kompetenzansprüche wandeln und erweitern sich ständig, und es ist kein Ende abzusehen, um sich dieser zur Zeit vieldiskutierten Kulturtechnik zu entziehen. So kurz und pragmatisch lässt sich vielleicht das Zitat von Goethe in die heutige Mediengesellschaft übertragen. Lesen lernen dauert somit ein Leben lang und endet nie. Dabei kann jedoch nicht abgestritten werden, dass der beschleunigte technologische Wandel des 21. Jahrhunderts das Lesen in seinen Sog gezogen hat und Veränderungen mit sich bringt, deren Ausmaße sicherlich erst im Laufe der Zeit sichtbar werden. Eines ist allerdings deutlich, man spricht schon jetzt davon, dass das Buch sein einst so sicheres Wissens- und Statusmonopol verloren hat und sich in die Reihe der neuen Medien, wie Fernseher und vor allem dem Internet, einordnen muss. Das Buch ist nicht mehr Grundmetapher unseres Zeitalters, es musste dem Bildschirm Platz machen.
Ob die neuen Medien jedoch in Konkurrenz oder als Ergänzung im Rahmenprogramm Lesen in Erscheinung treten, ist keine einheitlich zu klärende Frage. Sprechen die Kulturpessimisten eher von Konkurrenz und Verdrängung, so treten auf der anderen Seite verstärkt Äußerungen auf, die das Lesen als Schlüsselkompetenz für die Orientierung in der Medienlandschaft und den mündigen Umgang mit einzelnen Medien ansehen.
Vor allem junge Menschen, die von Geburt an in einer Flut von multivalenten Signalen aus vielfältigsten Informationsquellen leben, nutzen das breite stand-by Medienangebot, das unbegrenzten, jederzeit abrufbaren, beliebig wiederholbaren und orts- und zeitungebundenen Zugang zu Informationen und wechselseitiger Kommunikation z.B. via Internet ermöglicht. In einer auf Schrift aufbauenden Kultur und der immer weiter zunehmenden Verschriftlichung des Alltags bleibt es demnach nicht aus, dass sich Leseverhalten, Leseumwelt und Textsorten entscheidend wandeln, und man die Ansprüche ans Lesen neu definieren muss. Vor allem das Internet mit seiner Hypertextstruktur, zahlreichen sowie teilweise irreführenden Verlinkungen und multimedialen Angebotsstrukturen verlangt neue kognitive Lesefähigkeiten. Kaum jemand kann sich dem Umgang mit Website und E-Mail entziehen, will man uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben partizipieren. Lesen können erweitert somit nicht nur in diesem Bereich die soziale Handlungs- und Kommunikationsfähigkeit. Anscheinend gibt es nicht mehr den beschaulichen Leser, der in einem gemütlichen Lehnsessel sitzt und bei Kerzenschein ein gutes Buch liest. Vielmehr ist der multimediale Leser gefragt, der seine Informationen aus verschiedenen Medienquellen zusammenträgt und Unterhaltung in den neuen Medien sucht und findet.
Trotzdem haben nicht nur die prägenden Veränderungen in der Multimediawelt Einfluss auf das Lesen, sondern auch die Lesediskussion in Deutschland, die durch den sogenannten PISA-Schock hervorgerufen wurde. Die PISA-Studie zeigte dabei vor allem Defizite bei 15-jährigen Schülern in der Lesekompetenz auf. Im öffentlichen Meinungsbild rief dies unter anderem eine neue Wertigkeit des Lesens hervor, die zu außerordentlich kontroversen Diskussionen um Lesefähigkeit in der Gesellschaft führte und heute noch führt. Fragen zur Leseförderung, Leseerziehung und Lesesozialisation geraten in ein neues Licht und zielen auf eine immer stärkere Verknüpfung mit dem medialen Umfeld, unter anderem im schulischen Alltag ab.
Die vorliegende Examensarbeit soll sich daher mit dem Wandel des Lesens in der Multimediageneration, vornehmlich auf Deutschland bezogen, beschäftigen. Die Brisanz und Wichtigkeit dieser Thematik wird besonders durch den Umstand einer großen Anzahl von Forschungsprojekten, Statistike...
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