Ein aufschlussreicher Blick in deutsche Bücherregale, Buchhandlungen und Bibliotheken zwischen 1933 und 1945
Christian Adam hat erstmals untersucht, wie Bücher unter den Nazis entstanden und wie sie sich - manchmal auch gegen den Willen der Machthaber - zu Bestsellern entwickelten, und welche Bücher wirklich gelesen wurden. Er stellt die politischen Institutionen und Protagonisten vor, die um die Oberhoheit über die Bücher rangen - kurz: er schreibt die Geschichte der Bestseller in der düstersten Epoche der deutschen Vergangenheit, und öffnet damit einen neuen Blickwinkel auf die Mentalität der Deutschen zwischen 1933 und 1945.
Christian Adam hat erstmals untersucht, wie Bücher unter den Nazis entstanden und wie sie sich - manchmal auch gegen den Willen der Machthaber - zu Bestsellern entwickelten, und welche Bücher wirklich gelesen wurden. Er stellt die politischen Institutionen und Protagonisten vor, die um die Oberhoheit über die Bücher rangen - kurz: er schreibt die Geschichte der Bestseller in der düstersten Epoche der deutschen Vergangenheit, und öffnet damit einen neuen Blickwinkel auf die Mentalität der Deutschen zwischen 1933 und 1945.
"Ich sagte mir, wenn ein Wälzer von über 1000 Seiten, 1930 erschienen, es auf 350.000 Exemplare gebracht habe, dann müsse er irgendwie charakteristisch für das Denken seiner Zeit sein. Woraus ich die Berechtigung vor mir selber schöpfte, den Band zu lesen." -- Victor Klemperer am 26. 6. 1944 über Ina Seidels Das Wunschkind
vw
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Insgesamt zufrieden zeigt sich Sven Hanuschek mit Christian Adams Studie "Lesen unter Hitler". Die Untersuchung des deutschen Buchmarkts im Dritten Reich scheint ihm durchaus erhellend, neue Einsichten und Erkenntnisse bietet sie in seinen Augen aber nicht. Die vom Autor intendierte Mentalitätsgeschichte der lesenden Deutschen kann er in dem Werk nicht erkennen. Generell sieht er die Leistung Adams eher in der Synthese. Über die bekannten buchwissenschaftlichen Studien zum Buchmarkt in Nazi-Deutschland gehe die Arbeit nicht hinaus. Hanuscheck vermisst insbesondere eine etwas tiefergehende Analyse der im Dritten Reich beliebten Bücher. Und so zählt er die schön aufgemachte und angenehm zu lesende Studie eher zur Kategorie "Populäres Sachbuch" als zu der einer bahnbrechenden wissenschaftlichen Untersuchung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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