Graz, das einst den wenig schmeichelhaften Spitznamen "Pensionopolis" trug, ist heute eine vielfältig durchmischte Studentenstadt und Kunstmetropole. Ganze Viertel verändern sich rasant, eine junge Szene mischt die Gemütlichkeit auf. Über die berühmte Südbahnstrecke ist Marlene Faro immer wieder in die steirische Landeshauptstadt gereist und hat sich, dem granitharten Murnockerlpflaster zum Trotz, umgesehen. Ist mit aufregenden Rolltreppen gefahren, tückischen Straßenbahnen ausgewichen und hat den Schlossberg erklommen. Hat am Stadtrand ein schmales Kabinett entdeckt, das in Japan Kultstatus besitzt, und konnte das Geheimnis des Keuschheitsgürtels lüften. Sie ist auf eine der weltweit allerersten Bestsellerautorinnen gestoßen und hat die Spuren eines kalifornischen Gouverneurs verfolgt. "In Graz muss man nicht gewesen sein", heißt es in Thomas Bernhards Stück "Heldenplatz". Die Autorin möchte ihm an dieser Stelle heftig widersprechen.
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