Das maurische Portal in der romanischen Kirche, die Oleander neben den Steineichen und Pinien, die Bilder von Wisenten und Pferden an den Wänden der prähistorischen Höhlen: Wer die Pyrenäen durchquert, wandert zwischen den Welten, zwischen Frankreich, Spanien und Andorra, zwischen Christentum und Islam, zwischen mondänen Kurorten und gottverlassenen Dörfern mit Häusern und Ziegenställen, deren Mauern bis ins Mittelalter zurückreichen.Susanne Schaber zieht mit den Hirten über die Almen und folgt den Flüchtlingen und Schmugglern über die Pässe. Sie beobachtet Alpinisten und Radfahrer auf ihren Abenteuerspielplätzen und Jakobspilger auf ihrem Weg nach Santiago, sie ortet die Erinnerungen an den Spanischen Bürgerkrieg und den Aufbruch in die Demokratie.Pirineos und Pyrénées, Pirinioak, Pirineus, Perinés und Pirenèus: Die Namen stehen für die Vielfalt der Nationen und Menschen, die hier leben. Sie haben ihren eigenen Kopf, den Grenzziehungen und politischen Direktiven aus Paris, Madrid oder Brüssel zum Trotz. Die Pyrenäen sind mehr als bloßer Gebirgszug zwischen Mittelmeer und Atlantik: weil hinter den Zacken und Zinnen immer das Meer liegt - und ein neuer Horizont.