Vor einer Kulisse aus Wolkenkratzern zeichnet sich die Silhouette eines Elefanten ab. Er steht im dichten Feierabendverkehr und entlockt einer Mundharmonika ein paar schrille Töne, um Zuschuss zur Finanzierung seines täglichen Bedarfs an Grünzeug bettelnd.Solche poetischen wie melancholischen Bilder sind es, die Georges Hausemers Erkundungszüge durch Thailand von der ersten Seite an so plastisch machen, dass man beim Lesen den Duft der Garküchen wahrzunehmen glaubt. Vor dem inneren Auge erscheint das Licht des Morgens, bei dem die Mönche sich nach ihrer Tagesration an Essen aufmachen, die sie von den Menschen bereitwillig erhalten, weil man sich mit einer Ananas oder einem Stück Schokolade einen Schritt näher ans Nirwana dienen kann. So gelangt man auch zum Bergvolk der Karen, auf eine Überfahrt mit dem slow boat nach Laos und an einen Strand, der die Kulisse für einen Hollywood-Blockbuster bot und seitdem von Umweltproblemen bedroht ist. Und immer wieder führt uns der Autor durch die Millionenmetropole Bangkok, in der es bis vor hundertfünfzig Jahren noch keine Straßen, sondern nur Kanäle gab und in deren heutigem Verkehrschaos ein Elefant zu einer verlorenen Gestalt geworden ist.