In die Lebenszeit von Gotthold Ephraim Lessing (1729 bis 1781) fällt der erste Höhepunkt einer sich mit der Aufklärung ausbreitenden, neuartigen Briefkultur. Als halböffentliches Medium gewann der Brief rasch an Bedeutung und trug wesentlich zur Information und Meinungsbildung bei. Im Mittelpunkt eines vielfältigen Briefnetzwerkes rückte auch der Dichter Lessing. Dabei handelt es sich um zwei Netzwerke: eines geknüpft von seinen Freunden und das andere von den Widersachern. Das Buch vereint so zahlreich wie noch nie Briefstimmen über Lessing, die verschiedenste Ansichten zu seinen unkonventionellen Lebensumständen, seinen unterschiedlichsten Schriften und Werke, seinen provokanten Ansichten sowie zu Klatsch und Tratsch der Zeitgenossen in repräsentativer Breite bündeln. Der Briefband einschließlich des Registerbandes vermittelt viele neue Erkenntnisse über die Zeit der Aufklärung des 18. Jahrhunderts und ihren wohl bedeutendsten Repräsentanten.