Wie viele seiner Zeitgenossen aus dem "englischen Jahrhundert der deutschen Geistesgeschichte" war auch Lessing anglophil gesinnt. Seine Entwicklung zum Gelehrten und Übersetzer, zum Büchersammler und Zeitschriftenherausgeber, zum Literaturkritiker, Dramendichter und -theoretiker weist eine deutliche England-Orientierung auf, die ebenso zeittypisch wie persönlich bedingt war. Bislang hat sich die Literaturforschung nur auf einzelne Aspekte des Komplexes "Lessing und England" konzentriert. In dieser Arbeit wird erstmals der Versuch unternommen, den Werdegang Lessings - insbesondere bis zum Jahre 1760 - als anglophiles Netzwerk darzustellen. Gestützt wird diese Darstellung durch komparatistische Analysen und eingehende Interpretationen.