Katja will für ein paar Wochen raus aus ihrem Alltag als Ärztin. Gemeinsam mit ihrer elfjährigen Tochter Julia startet sie zu einer Tibetreise in den Himalaya. Beginnend mit der Idee an sich, über Reisevorbereitungen, die Reaktionen von außen bis hin zur tatsächlichen Reise und einem Resümee nach
der Rückkehr nimmt uns die Autorin mit ins höchste Gebirge der Welt.
Dabei berichtet sie von den…mehrKatja will für ein paar Wochen raus aus ihrem Alltag als Ärztin. Gemeinsam mit ihrer elfjährigen Tochter Julia startet sie zu einer Tibetreise in den Himalaya. Beginnend mit der Idee an sich, über Reisevorbereitungen, die Reaktionen von außen bis hin zur tatsächlichen Reise und einem Resümee nach der Rückkehr nimmt uns die Autorin mit ins höchste Gebirge der Welt.
Dabei berichtet sie von den Erlebnissen dort, über Land und Leute, deren Leben, Mentalität, Kultur und Glaube. Das Buch versteht sich als erzählendes Sachbuch, in dem sie auch viel Wissen über die Geschichte Tibets, den Buddhismus, den Dalai Lama, Meditation und Achtsamkeit teilt. Julias Fragen an ihren Reiseführer oder ihre Mitreisenden sowie ihre Sicht auf die Dinge haben mir gut gefallen und waren sehr erfrischend.
Besonders interessant fand ich die Ausführungen über das "Gesundheitssystem", das mit dem westlichen definitiv nicht zu vergleichen ist. Es ist einerseits sehr rückständig, dementsprechend tragisch, traurig und haarsträubend. Doch wie die Menschen damit umgehen, ist irgendwie bewundernswert. Der Besuch eines Krankenhauses brachte erschreckende Eindrücke, während die Informationen über Ayurveda, Heilkräuter und die Traditionelle Tibetische Medizin sehr faszinierend waren.
Ich mag diesen Mix aus Information und Erfahrungsbericht sehr. Katrin und Julia nehmen uns mit auf eine Reise, die sie zwar viel gelehrt, aber auch gefordert und an ihre Grenzen gebracht hat. Man merkt, wie sehr Mutter und Tochter zusammen gewachsen sind, dass sie ein tolles Team sind und sich gegenseitig ergänzen. Nach so einer Reise weiß man umso mehr zu schätzen, was man hat: Familie, Nahrung, ein Dach über dem Kopf, den Komfort von fließendem, warmen Wasser, einer „vernünftigen“ Toilette, die Möglichkeit der Schulbildung, ein modernes Gesundheitssystem, die Freiheit zu sagen und zu tun, was man denkt und zu gehen wohin man möchte. Die Unterschiede zwischen der westlichen Welt und Tibet sind enorm, man kann es sich kaum vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat.
Eine ergänzende Karte mit der Reise-Route hätte die Sache für mich noch zusätzlich abgerundet. Ich hätte auch ein paar Bilder schön gefunden, allerdings ist das natürlich auch eine Kostenfrage. Besagte Photographien kann man sich auf dem Instagram-Account @katjalinke.autorin anschauen. Diese sind wirklich sehr eindrucksvoll.
„Let´s go Himalaya - Wo bitte geht´s nach Shangri-La“ ist ein interessantes und berührendes Mutter-Tochter-Abenteuer. Wer sich für Reisen im Allgemeinen und Tibet sowie den Himalaya im Besonderen interessiert, sollte mal einen Blick hinein werfen.