Peter Münch ist der Faszination des Khyberpasses und der Menschen, Landschaften und Geschichten diesseits und jenseits der Grenze seit mehr als zehn Jahren erlegen. Auf seinen Reisen trifft er tugendfanatische Taliban, trinkt Tee mit Drogenbauern und besucht die Koranschulen, in denen Kinder zu Kämpfern für den dschihad, den Heiligen Krieg, ausgebildet werden. Auf dem Geldwechslermarkt in Kabul führt er als Erster den Euro ein, er schwitzt mit den Muskelmännern im neuen Bodybuilding-Studio von Kundus und beobachtet die afghanische Frauen-Fußball-Nationalmannschaft beim Training fürs Überleben. So zeichnet er das Bild einer Region, die weit mehr zu bieten hat als die täglichen Nachrichten von Krieg und Terror.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.08.2008Am Hindukusch
Von SZ-Autoren: Peter Münchs Ausblicke vom Khyberpass
Am Anfang ist der Krieg. Wann immer bei uns in den Nachrichten von Afghanistan oder Pakistan die Rede ist, geht es um Terror, Tod und Teufelszeug. Doch selbst Kriege und Katastrophen haben den Mythos nicht zerstören können, der den Khyberpass seit Jahrhunderten umgibt. Die wilde Gebirgspassage im Hindukusch trennt heute Pakistan und Afghanistan, doch sie verbindet zugleich die Paschtunenstämme zu beiden Seiten der Grenze. Deren Stolz, deren Gastfreundschaft und auch deren Rachegelüste halten den alten Mythos am Leben – schon Alexander der Große zog mit seinem Heer durch den Khyberpass.
Peter Münch, Ressortleiter der Seite Drei der Süddeutschen Zeitung, reist seit mehr als zehn Jahren regelmäßig nach Afghanistan und Pakistan. In den insgesamt dreiundzwanzig Reportagen dieses Buchs trifft er tugendfanatische Taliban und trinkt Tee mit Drogenbauern. Er besucht die Koranschulen, in denen Kindern zu Kämpfern für den Dschihad ausgebildet werden, und beobachtet die afghanische Frauenfußball-Nationalmannschaft beim Training fürs Überleben. Und dabei wird das Bild einer Region gezeichnet, die weit mehr zu bieten hat als nur die täglichen Nachrichten von Krieg und Terror. SZ
PETER MÜNCH: Letzte Abfahrt Khyberpass. Afghanisch-pakistanische Ausblicke. Picus Verlag, Wien 2008. 163 Seiten, 14,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Von SZ-Autoren: Peter Münchs Ausblicke vom Khyberpass
Am Anfang ist der Krieg. Wann immer bei uns in den Nachrichten von Afghanistan oder Pakistan die Rede ist, geht es um Terror, Tod und Teufelszeug. Doch selbst Kriege und Katastrophen haben den Mythos nicht zerstören können, der den Khyberpass seit Jahrhunderten umgibt. Die wilde Gebirgspassage im Hindukusch trennt heute Pakistan und Afghanistan, doch sie verbindet zugleich die Paschtunenstämme zu beiden Seiten der Grenze. Deren Stolz, deren Gastfreundschaft und auch deren Rachegelüste halten den alten Mythos am Leben – schon Alexander der Große zog mit seinem Heer durch den Khyberpass.
Peter Münch, Ressortleiter der Seite Drei der Süddeutschen Zeitung, reist seit mehr als zehn Jahren regelmäßig nach Afghanistan und Pakistan. In den insgesamt dreiundzwanzig Reportagen dieses Buchs trifft er tugendfanatische Taliban und trinkt Tee mit Drogenbauern. Er besucht die Koranschulen, in denen Kindern zu Kämpfern für den Dschihad ausgebildet werden, und beobachtet die afghanische Frauenfußball-Nationalmannschaft beim Training fürs Überleben. Und dabei wird das Bild einer Region gezeichnet, die weit mehr zu bieten hat als nur die täglichen Nachrichten von Krieg und Terror. SZ
PETER MÜNCH: Letzte Abfahrt Khyberpass. Afghanisch-pakistanische Ausblicke. Picus Verlag, Wien 2008. 163 Seiten, 14,90 Euro.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.05.2009Entschleierung im Kriegsgebiet
Peter Münchs zwischen 1997 und 2008 in der "Süddeutschen Zeitung" erschienene Texte führen in eine Region im historischen Kreuzweg der Kulturen, Kriege und kolonialen Interessen. Sie reflektieren afghanisch-pakistanische Befindlichkeiten vor und nach "9/11". Münch begleitet die afghanische Geschichte von der Taliban-Herrschaft über den "Krieg gegen den Terror", die Einrichtung der Isaf-Schutztruppe und die ersten freien Präsidentenwahlen 2004 bis hin zu aktuellen, von ständigen Kämpfen torpedierten Friedensbemühungen. Münch drängt es jenseits der Isaf-Inseln aber auch, wie im Beitrag über Bamian, in die von den Hilfsprojekten abgeschnittene Provinz. Die Drogenproblematik schildert Münch auch aus der Sicht inländischer Drogenabhängiger, wobei manchen jungen Soldaten Drogen als Aufputschmittel gegeben wurden. Neben Drogenhandel, Tugendterror und Korruption bezeugen die Afghanistan-Notizen auch Demokratisierung, Emanzipation und Entschleierung, wenn die afghanische Frauen-Fußball-Nationalmannschaft, die hinter den hohen Mauern des Militärcamps der Isaf-Friedenstruppe in Kabul trainiert, als Gegenentwurf zu Burka-Trägerinnen porträtiert wird. Auch Pakistan, das die Vereinigten Staaten offiziell unterstützt, dessen Grenzgebiet aber ein Refugium für Taliban-Kämpfer ist, wird als Land mit zwei Gesichtern beschrieben. Die kriegsversehrte und krisengeschüttelte Vergangenheit der Region hat Rückkoppelungseffekte auch auf den heutigen Lebensalltag.
sg
"Letzte Abfahrt Khyberpass. Afghanisch-pakistanische Ausblicke" von Peter Münch. Picus Verlag, Wien 2008. 163 Seiten. Gebunden, 14,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Peter Münchs zwischen 1997 und 2008 in der "Süddeutschen Zeitung" erschienene Texte führen in eine Region im historischen Kreuzweg der Kulturen, Kriege und kolonialen Interessen. Sie reflektieren afghanisch-pakistanische Befindlichkeiten vor und nach "9/11". Münch begleitet die afghanische Geschichte von der Taliban-Herrschaft über den "Krieg gegen den Terror", die Einrichtung der Isaf-Schutztruppe und die ersten freien Präsidentenwahlen 2004 bis hin zu aktuellen, von ständigen Kämpfen torpedierten Friedensbemühungen. Münch drängt es jenseits der Isaf-Inseln aber auch, wie im Beitrag über Bamian, in die von den Hilfsprojekten abgeschnittene Provinz. Die Drogenproblematik schildert Münch auch aus der Sicht inländischer Drogenabhängiger, wobei manchen jungen Soldaten Drogen als Aufputschmittel gegeben wurden. Neben Drogenhandel, Tugendterror und Korruption bezeugen die Afghanistan-Notizen auch Demokratisierung, Emanzipation und Entschleierung, wenn die afghanische Frauen-Fußball-Nationalmannschaft, die hinter den hohen Mauern des Militärcamps der Isaf-Friedenstruppe in Kabul trainiert, als Gegenentwurf zu Burka-Trägerinnen porträtiert wird. Auch Pakistan, das die Vereinigten Staaten offiziell unterstützt, dessen Grenzgebiet aber ein Refugium für Taliban-Kämpfer ist, wird als Land mit zwei Gesichtern beschrieben. Die kriegsversehrte und krisengeschüttelte Vergangenheit der Region hat Rückkoppelungseffekte auch auf den heutigen Lebensalltag.
sg
"Letzte Abfahrt Khyberpass. Afghanisch-pakistanische Ausblicke" von Peter Münch. Picus Verlag, Wien 2008. 163 Seiten. Gebunden, 14,90 Euro.
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