Spätestens seit dem PISA-Schock haben zum Thema Schule alle etwas zu sagen. Doch wissen sie überhaupt, worüber sie reden? Nein, sagt Bildungsforscher Ludger Wößmann. Der junge Starökonom und führende Schulforscher von renommierten ifo Institut fordert zum schnellen Handeln auf. Muss das dreigliedrige Schulsystem abgeschafft werden? Ja, schnell, Spitzenreiter Finnland etwa trennt erst ab dem 9. Schuljahr! Brauchen wir mehr Geld? Nein, Irrtum, wir müssen es nur anders einsetzen. Sind wir erst seit PISA so mittelmäßig? Nein, schon seit vierzig Jahren, auch deswegen die hohe Arbeitslosigkeit. Sind Deutschlands Schulen noch zu retten? Ja, aber nur wenn die Reformen nicht auf linken und konservativen Vorurteilen aufbauen wie bisher. Ein aufrüttelndes Buch!
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.12.2007Bücher zu Weihnachten
Wirtschaftsgeschichte bleibt auch in diesem Jahr in Mode. Zwei historische Bücher stellen wir ausführlich vor - über den Ökonomen Keynes und die Unternehmerfamilie Flick. Und nennen zehn Empfehlungen der Wirtschaftsredaktion: unsere "Bücher des Jahres 2007".
Unsere besten Bücher 2007.
Die F.A.S.-Wirtschaftsredaktion empfiehlt.
1 Alan Greenspan: Mein Leben für die Wirtschaft. Die Autobiografie. Campus, 24,90 Euro.
Keiner hatte in seiner Dienstzeit als Notenbankchef besseren Einblick in die globale Wirtschaft. Damals pflegte er die Kunst der unklaren Sprache. Im Buch dagegen schreibt er klar, klug, warm und gelegentlich im Plauderton . Ein großes Buch.
2 Annette Pehnt: Mobbing, Piper, 16,90 Euro.
Kein Sachbuch über die Hölle im Büro, sondern ein Roman. Und was für einer!
3 Martin Weber: Genial einfach investieren. Campus, 24,90 Euro.
Aktien soll man kaufen und liegen lassen: Ein Finanzprofessor erklärt, warum man auf diese Weise viel Geld verdienen kann.
4 Gregory Clark: A Farewell to Alms: A Brief Economic History of the World. Princeton Univ. Press, 29,95 Dollar Warum sind einige Länder reich und andere arm? Eine Grundfrage der Wirtschaftsgeschichte wird von Clark provokant beantwortet.
5 Jason Zweig: Gier. Wie wir ticken, wenn es ums Geld geht. Campus, 19,90 Euro.
Unser Gehirn ist nicht dafür gemacht, mit Geld umzugehen. Die Hirnforschung zeigt, was wir falsch machen. Und wie es bessergeht.
6 Ludger Wössmann: Letzte Chance für gute Schulen. Die 12 großen Irrtümer. Zabert Verlag, 16,95 Euro.
Die Schulen verschwenden Talente. Nicht die Besten machen Abitur, sondern jene, deren Eltern Geld und Bildung haben. An Wössmanns Thesen kann man sich die Zähne ausbeißen.
7 Hermann Simon: Die Hidden Champions des 21. Jahrhunderts. Campus, 39,90 Euro.
Der Berater hat wieder unbekannte Weltmarktführer aufgesucht und ihre Erfolgsrezepte aufgeschrieben. Lehrreich und manchmal faszinierend.
8 Allan Brandt: The Cigarette Century. Basic Books, ca. 27 Euro.
Das Buch des Medizinhistorikers über den Aufstieg der amerikanischen Zigarettenindustrie muss schleunigst übersetzt werden. Es ist fesselnder als ein Krimi. Denn alles ist wahr.
9 Chris Anderson: The Long Tail - der lange Schwanz. Hanser, 19,90 Euro.
Japanische Musik und Tanzvideos - Nischenprodukte werden zu Verkaufsschlagern. Schuld daran ist das Internet. Und die Musikindustrie hat ein Problem.
10 Karl Lauterbach: Der Zweiklassenstaat. Wie die Privilegierten Deutschland ruinieren. Rowohlt, 14,90 Euro.
Karl Lauterbach reizt zum Widerspruch. Aber die Lektüre lohnt. Weil der SPD-Politikersich mit den Richtigen anlegt: Mit der Gesundheitsmafia und mit den Bildungsstalinisten.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wirtschaftsgeschichte bleibt auch in diesem Jahr in Mode. Zwei historische Bücher stellen wir ausführlich vor - über den Ökonomen Keynes und die Unternehmerfamilie Flick. Und nennen zehn Empfehlungen der Wirtschaftsredaktion: unsere "Bücher des Jahres 2007".
Unsere besten Bücher 2007.
Die F.A.S.-Wirtschaftsredaktion empfiehlt.
1 Alan Greenspan: Mein Leben für die Wirtschaft. Die Autobiografie. Campus, 24,90 Euro.
Keiner hatte in seiner Dienstzeit als Notenbankchef besseren Einblick in die globale Wirtschaft. Damals pflegte er die Kunst der unklaren Sprache. Im Buch dagegen schreibt er klar, klug, warm und gelegentlich im Plauderton . Ein großes Buch.
2 Annette Pehnt: Mobbing, Piper, 16,90 Euro.
Kein Sachbuch über die Hölle im Büro, sondern ein Roman. Und was für einer!
3 Martin Weber: Genial einfach investieren. Campus, 24,90 Euro.
Aktien soll man kaufen und liegen lassen: Ein Finanzprofessor erklärt, warum man auf diese Weise viel Geld verdienen kann.
4 Gregory Clark: A Farewell to Alms: A Brief Economic History of the World. Princeton Univ. Press, 29,95 Dollar Warum sind einige Länder reich und andere arm? Eine Grundfrage der Wirtschaftsgeschichte wird von Clark provokant beantwortet.
5 Jason Zweig: Gier. Wie wir ticken, wenn es ums Geld geht. Campus, 19,90 Euro.
Unser Gehirn ist nicht dafür gemacht, mit Geld umzugehen. Die Hirnforschung zeigt, was wir falsch machen. Und wie es bessergeht.
6 Ludger Wössmann: Letzte Chance für gute Schulen. Die 12 großen Irrtümer. Zabert Verlag, 16,95 Euro.
Die Schulen verschwenden Talente. Nicht die Besten machen Abitur, sondern jene, deren Eltern Geld und Bildung haben. An Wössmanns Thesen kann man sich die Zähne ausbeißen.
7 Hermann Simon: Die Hidden Champions des 21. Jahrhunderts. Campus, 39,90 Euro.
Der Berater hat wieder unbekannte Weltmarktführer aufgesucht und ihre Erfolgsrezepte aufgeschrieben. Lehrreich und manchmal faszinierend.
8 Allan Brandt: The Cigarette Century. Basic Books, ca. 27 Euro.
Das Buch des Medizinhistorikers über den Aufstieg der amerikanischen Zigarettenindustrie muss schleunigst übersetzt werden. Es ist fesselnder als ein Krimi. Denn alles ist wahr.
9 Chris Anderson: The Long Tail - der lange Schwanz. Hanser, 19,90 Euro.
Japanische Musik und Tanzvideos - Nischenprodukte werden zu Verkaufsschlagern. Schuld daran ist das Internet. Und die Musikindustrie hat ein Problem.
10 Karl Lauterbach: Der Zweiklassenstaat. Wie die Privilegierten Deutschland ruinieren. Rowohlt, 14,90 Euro.
Karl Lauterbach reizt zum Widerspruch. Aber die Lektüre lohnt. Weil der SPD-Politikersich mit den Richtigen anlegt: Mit der Gesundheitsmafia und mit den Bildungsstalinisten.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Der Rezensent mit dem Kürzel "mbe" ist angetan von den bildungspolitischen Analysen des Ökonomen Ludger Wössmann, die offensichtlich darauf angelegt sind, "Reformen anzustoßen". Auch wenn klar ist, dass seine Verbesserungsvorschläge nicht der Weisheit letzter Schluss sein können - schon allein, weil sie "oft den Eigeninteressen der Beteiligten widersprechen" - stecken nach Meinung des Rezensenten viele, auch jenseits des deutschen Schulwesens hilfreiche Anregungen drin. Weiter lobt der Rezensent die Klarheit von Wössmanns Thesen: "Es geschieht nicht häufig, dass ein Wissenschafter seine Forschungsergebnisse so pointiert und allgemeinverständlich an die Öffentlichkeit trägt." Auch gefällt ihm, dass der Autor "Mythen von linker wie von konservativer Seite" gleichermaßen leidenschaftlich entkräfte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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