Wie das abgeschiedene St. Blasien, das um 1900 gerade einmal 1600 Einwohner zählte, weder über einen Bahnanschluss noch über besonderen Glamour verfügte, zum mondänen Rückzugsrefugium und zum Kurort von Weltruf werden konnte, lässt nach wie vor staunen.Der Schriftsteller Stefan Zweig sprach zärtlich von dem "Waldparadies", die Roosevelts verbrachten ihre Flitterwochen hier und Großherzog Friedrich I. von Baden suchte den Ort als Sommerfrische auf. Russische Aristokraten und schwerreiche Argentinier stiegen im noblen Kurhaus ab, während Großadmiral von Tirpitz in seinem Haus Polit-Prominenz um sich scharte und Maxim Gorki im hiesigen Lungensanatorium nach Heilung suchte.Zurückgeblieben sind Fragmente und Spuren, die eine längst vergangene Epoche nochmals auferstehen lassen. Dabei mischt sich lokales Geschehen mit den Ereignissen der Zeitgeschichte, die sich vor der tannenumragten Kulisse des kleinen Schwarzwald-Kurortes zutrugen.
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