Die Müllproblematik ist ein topaktuelles Thema unserer Zeit. Das tägliche Entsorgen des Abfalls prägt nicht nur unser Verhalten, sondern auch unser Bewusstsein und soll in diesem Buch als Tätigkeit des Alltags sowie als Phänomen, von welchem andere Leute leben, gesehen werden. Die Menge an weggeworfenen Lebensmittel verblüfft und schockiert in vielerlei Hinsicht. Vor allem bekennende Bewegungen, wie jene der Freeganer, tolerieren diese Situation nicht. Aus Protest und moralischen Aspekten leben sie von dem, was sie im Abfall finden und aus Mülltonnen entwenden. Desweiteren leben viele Menschen in Entwicklungsländern vom Abfall. Dieses Buch zeigt auf, dass der Müll für soziologische Analysen einen interessanten Mittelpunkt darstellt. Es wird auf das Randgruppenphänomen und auf die Situation der Konsum- und Wegwerfgesellschaft eingegangen. Unter Berücksichtigung der Sitten und Bräuche wird versucht einzig durch Kommunikation eine fremde aber dennoch liebenswürdige und interessante neue Lebenskultur kennenzulernen. Hier kommen insbesondere die teilnehmende Beobachtung und das von Univ.-Prof. Dr. Roland Girtler benannte "ero-epische Gespräch" zum Einsatz.