Leveke von Münchhausen erlebt während des Dreißigjährigen Krieges als Lehrschülerin im evangelischen Stift Fischbeck die Besetzung des Stifts durch kaiserliche Truppen. Sie flieht auf den Erbhof ihrer Familie in (Hess.) Oldendorf, wo sie die Verantwortung für die Haushaltung übernimmt und wiederholt von plündernden Söldnern bedroht wird. Eine erste Eheschließung endet in einer frühen Witwenschaft und prekären Verhältnissen. Ihre zweite Ehe mit dem lippischen Landdrosten Hans Adam von Hammerstein macht sie zur Stammmutter aller Linien von Hammerstein. Mit dieser Biografie zeichnet Renate Oldermann nicht nur ein lebhaftes Bild der Welt der niedersächsischen Adelsfamilien des 17. Jahrhunderts. Auf der Grundlage von Chroniken und Briefen dokumentiert die Autorin ebenso das Leben einer Frau, deren frühneuzeitliche Lebenswelt durch Herkunft, Erziehung und Frömmigkeit geprägt ist, die jedoch in der Konfrontation mit Notlagen und in der Durchsetzung persönlicher Wünsche ein eigenes Profil gewinnt.
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