Nachdem die Wortfeldtheorie in den letzten Jahrzehnten deutlich im Schatten neuerer semantischer Theorien vornehmlich pragmatischer und kognitiver Provenienz stand, liegt hier erstmals seit langem wieder eine umfassende Monographie zur Wortfeldforschung vor: Die Untersuchung macht deutlich, dass die Wortfeldforschung bei weitem kein abgegrastes Feld ist. Der erste theoretische Teil enthält neben einer fundierten Aufarbeitung der Theorie unter Berücksichtigung der Forschungsdiskussion der letzten dreißig Jahre zahlreiche originelle Lösungsansätze zu bisher strittigen Punkten der Wortfeldtheorie so u.a. zum Problem der Wortfeldgrenzen, zur Integration von Wortbildungsstrukturen, zur sprachlichen Ebene der Norm in Wortfeldern. Besondere Beachtung kommt der Aufarbeitung des prekären Verhältnis zwischen Polysemie und Wortfeld zu. Insofern stellt dieser erste Teil eine Art "neues Kompendium zur Wortfeldtheorie dar. Im zweiten Teil werden dann die im ersten Teil erarbeiteten Erkenntnisse in der konkreten Analyse eines Wortfeldes des Wortfeldes "Gewässer" praktisch umgesetzt. Dabei wird dieses Wortfeld zunächst einzelsprachlich anhand der Sprachen Französisch, Deutsch, Englisch und Spanisch untersucht. Auch hier werden an verschiedenen Stellen methodisch neue Wege beschritten; so z.B. bei der Konzeption und Analyse sogenannter "partonymischer Felder , die es nunmehr erlauben, auch Strukturen vom Typ Meer Bucht innerhalb von Wortfeldstrukturen darzustellen. Der interlinguale Vergleich der Wortfeldstrukturen im dritten Teil mündet u.a. in eine Typologie der ermittelten faux amis, hat also auch sprachpraktische Implikationen.
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