Nach den letzten drei Jahrzehnten der akademischen und außer-akademischen Diskussion ist es nahezu unmöglich geworden, sich einen schnellen, aber doch auch gediegenen Überblick über Theorien, Kategorien und Kontroversen auf dem Gebiet der Ethik zu verschaffen. Unübersichtlichkeit prägt das Aussehen der Ethik heute. Wer in seinem beruflichen Alltag, sei es als Wissenschaftler oder in der nicht-universitären Praxis, mit Fragen moralischer Natur zu tun hat, ist auf Informationen angewiesen, die weder kurzlebig noch modischer Art sind. Während die Anwendungsfragen der Ethik nahezu täglich durch die wissenschaftlich und technologisch erweiterten Handlungsmöglichkeiten mit geänderten Bedingungen konfrontiert werden, sind die Entwicklungen in den theoretischen Grundsatzfragen nicht ganz so dramatisch, obzwar auch diese Fragen in den letzten dreißig Jahren erheblich komplexer geworden sind. Das 'Lexikon der Ethik' konzentriert sich vor allem auf den Bereich der ethischen Basistheorien und der zu diesen gehörenden Grundkategorien und Kontroversen. Darüber hinaus informiert das Lexikon nicht nur aus Sicht der deutschsprachigen, sondern auch aus der Perspektive der niederländischen Diskussion, so daß auch Traditionen und Ansätze, die im deutschsprachigen Raum weniger zur Geltung kommen, vertreten sind.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Recht solide findet Oliver Müller dieses von Jean-Pierre Wils und Christoph Hübenthal herausgegebene "Lexikon der Ethik", das einen Überblick über diese höchst lebendige philosophische Disziplin geben will. Den Aufbau der Einträge wertet Müller als "informativ, knapp und verständlich". Mit der Auswahl der erläuterten Begriffe ist er grundsätzlich einverstanden, auch wenn er zu verstehen gibt, dass man es in diesem Punkt wohl nie allen recht machen kann. Er wundert sich jedenfalls über das Fehlen von Einträgen wie "Zweck / Ziel", "Interesse" oder "Anerkennung", freut sich allerdings zugleich über einige unerwartete "aparte" Einträge wie "Epikie" oder "informed consent". Das vergleichbare "Handbuch Ethik" aus dem Metzler-Verlag bietet nach Ansicht Müllers zwar "einiges mehr", fällt aber zugleich etwas "zugeknöpfter, schwieriger" aus. Das vorliegende "Lexikon der Ethik" scheint demgegenüber besser für Anfänger geeignet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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