Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.10.1997Leerverweise
POLITIKLEXIKON. Eine enzyklopädische Reise um die Welt ermöglicht das "Lexikon der Internationalen Politik". Verfaßt von über hundert Sozialwissenschaftlern, die die globalen Verhältnisse meist durch die Brille der Kritischen Theorie sehen, richtet es sich "vor allem an Studierende". Unterwegs mit diesem voluminösen Handgepäck auf dem alphabetisch geordneten Weg von "ABM-Vertrag" bis "Zivilgesellschaft, internationale", erhält man qualitativ recht unterschiedliche Auskünfte. Dabei stören manchmal bereits sprachliche Stolpersteine und krasse Druckfehler; beispielsweise ist zu lesen, daß die "pluralistische Demokratie ein Spärprodukt einer industriekapitalistischen modernen Entwicklung" ist. Außerdem leistet das teils fehlerhafte, karge Register kaum Hilfe bei der Suche nach wichtigen Staaten und Personen. Für Themen wie "Hausfrauisierung" oder "Sexualökologie" hatten die beiden Herausgeber genug Platz übrig, einen Artikel zur Globalisierung dagegen haben sie nicht aufgenommen. In etlichen Beiträgen finden sich zwar Querverweise auf die angeblich vorhandenen Stichwörter "Globalisierung", "Doktrin", "Fundamentalismus", "Nation" und "Nationalsozialismus"; doch all diese lexikalischen Wegweiser führen in die Leere, weil die entsprechenden Artikel fehlen. WERNER HORNUNG
(Ulrich Albrecht/Helmut Volger [Herausgeber]: Lexikon der Internationalen Politik. R. Oldenbourg Verlag, München 1997. 588 Seiten, 98,- Mark.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
POLITIKLEXIKON. Eine enzyklopädische Reise um die Welt ermöglicht das "Lexikon der Internationalen Politik". Verfaßt von über hundert Sozialwissenschaftlern, die die globalen Verhältnisse meist durch die Brille der Kritischen Theorie sehen, richtet es sich "vor allem an Studierende". Unterwegs mit diesem voluminösen Handgepäck auf dem alphabetisch geordneten Weg von "ABM-Vertrag" bis "Zivilgesellschaft, internationale", erhält man qualitativ recht unterschiedliche Auskünfte. Dabei stören manchmal bereits sprachliche Stolpersteine und krasse Druckfehler; beispielsweise ist zu lesen, daß die "pluralistische Demokratie ein Spärprodukt einer industriekapitalistischen modernen Entwicklung" ist. Außerdem leistet das teils fehlerhafte, karge Register kaum Hilfe bei der Suche nach wichtigen Staaten und Personen. Für Themen wie "Hausfrauisierung" oder "Sexualökologie" hatten die beiden Herausgeber genug Platz übrig, einen Artikel zur Globalisierung dagegen haben sie nicht aufgenommen. In etlichen Beiträgen finden sich zwar Querverweise auf die angeblich vorhandenen Stichwörter "Globalisierung", "Doktrin", "Fundamentalismus", "Nation" und "Nationalsozialismus"; doch all diese lexikalischen Wegweiser führen in die Leere, weil die entsprechenden Artikel fehlen. WERNER HORNUNG
(Ulrich Albrecht/Helmut Volger [Herausgeber]: Lexikon der Internationalen Politik. R. Oldenbourg Verlag, München 1997. 588 Seiten, 98,- Mark.)
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