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Die 100 wichtigsten Grundbegriffe der Geschichtswissenschaft, von "Alltagsgeschichte" bis "Zyklentheorie" - präzise definiert von führenden Historikern.

Produktbeschreibung
Die 100 wichtigsten Grundbegriffe der Geschichtswissenschaft, von "Alltagsgeschichte" bis "Zyklentheorie" - präzise definiert von führenden Historikern.
Autorenporträt
Stefan Jordan, Jg. 1967, Dr. phil., Wiss. Angestellter in der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.02.2003

Geschichte light
„Hundert Grundbegriffe”
mit geringer Tiefendimension
Kämpferisch sind die Historiker schon lange nicht mehr. Wenig fällt ihnen, wie auf dem Historikertag in Halle jüngst zu beobachten war, zur Terrorsituation der Zeit ein. Akribisch halten sie auf akademische Askese. Sind die alten Kraftmeier verstummt? In einem engeren semantischen Sinne ist die Geschichtswissenschaft schon immer sprachlos gewesen. Anders als die Naturwissenschaften hat sie keine formalisierte Fachsprache, mit Vorliebe wildert sie in Nachbars Garten. Doch bei aller Gesetzlosigkeit – mit der Zeit hat auch die Historie „Grundbegriffe” ausgebildet, deren hundert „wichtigste” nun ein kleines Lexikon vorstellt.
Die „hundert Grundbegriffe” sind durchgehend klar und verständlich beschrieben; die illustre Liste der Beiträger spannt sich von Jan Assmann bis zu Hayden White. Man kann sich in diesem Lexikon noch einmal durch die theoretischen Moden des Faches von einst („Geistesgeschichte”) bis heute („Mentalitäten”, „Metaphern”) blättern. Vieles, was in theoriebedürftigen Zeiten unter Verdacht stand („Biographie”), ist wieder aufgenommen. Anderes hat ordentlich Patina angesetzt, wie der in den Seminaren der 80er-Jahre allseits beschworene „Diskurs”. Auf engem Raum kann die Auswahl der Begriffe nicht anders als subjektiv sein, zumal „Subjektivität” ja selbst ein historischer Grundbegriff ist, dennoch vermisst man manches, einem informativen Eintrag zur „Zeit” steht keiner zum „Raum” gegenüber.
Ohne Frage erfüllt das Lexikon seine propädeutischen Pflichten. Studenten können sich hier aus „Quellenkritik” und „Vergleich” ein veritables methodisches Überlebenspaket basteln. Was verraten aber die „hundert Grundbegriffe” über die Geschichtswissenschaft? Die einstmals verzankten Schulen stehen nun brav hintereinander: „Alltagsgeschichte”, „Politische Geschichte”, „Sozialgeschichte”. Letztere, die sich lange Zeit für einzigartig hielt und mit ihrem divenhaften Gespreize reizte, wird nun auch ins alphabetische Glied gestellt. So viel Egalität muss sein. Heute steht jede Theorie, jeder Begriff unmittelbar gleich zu Gott. Man kann darin die historische Urformel der „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen” erkennen, aber auch, und wohl eher, die neue Beliebigkeit.
Nun kann man einem Lexikon zwar seinen theoretischen Gleichmut nicht vorwerfen. Wer aber Geschichtshunger hat, der wird von den „hundert Grundbegriffen” nicht satt werden. All die scheinbar „unverzichtbaren” Begriffe verraten wenig von den Tiefendimensionen der Geschichte. Nur so viel wird deutlich: der Zustand der Geschichtswissenschaft ist stationär, aber nicht kritisch.
Das Lexikon beschränkt sich auf technische, ideologiearme Begriffe; auf Bewegungsformeln und Weltbürgerkriegsparolen wurde verzichtet. Man wird also weiter in den „Geschichtlichen Grundbegriffen”, dem seit kurzem vollständig vorliegenden Monumental-Lexikon nachschlagen müssen, will man erfahren, wie auf Kritik die Krise, auf Angestellte der Ausnahmezustand folgt. Hier finden sich alle semantischen Sprengsätze der modernen Zeit. Die „hundert Grundbegriffe” sind dagegen die entschärfte Pocket-Version der Geschichtswissenschaft.
STEPHAN SCHLAK
STEFAN JORDAN (Hrsg.): Lexikon Geschichtswissenschaft. Hundert Grundbegriffe. Reclam Verlag, Stuttgart 2002. 370 Seiten, 16,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Dass Geschichte mehr ist als das Abspulen von nackten Daten, liegt auf der Hand. Erst wer mit Kategorien wie Dekadenz, Epoche, Evolution, Mythos, Diskurs oder Strukturgeschichte, mit Krise, Positivismus oder Zukunft hantiert, kann nicht nur mitreden, sondern einfach besser verstehen. Hundert Grundbegriffe von A bis Z stellt das "Lexikon Geschichtswissenschaft vor, namhafte Wissenschaftler hat der Herausgeber Stefan Jordan gefunden für sein praktisches Handbuch. Eine Fundgrube für den interessierten Laien." -- Heilbronner Stimme

"Das Werk ist ein nützliches Nachschlagewerk für angehende Historiker und ist verdächtig, bald zur geschichtswissenschaftlichen Standardliteratur zu gehören." -- Buchhändler heute

"Was ist eigentlich Chronologie? Was bedeutet Individualität, was historische Objektivität? Die 100 wichtigsten Begriffe der Geschichtswissenschaft erklärt ein kleines Lexikon in kurzen, fundierten und leicht verständlich geschriebenen Aufsätzen, die von renommierten Geschichtswissenschaftlern in Deutschland verfasst wurden. Ausgewählte Literatur zu allen Artikeln, eine weiterführende Studienbibliografie für Studenten und Schüler und ausführliche Personen- und Sachregister runden das Informationsangebot in Taschenbuchform ab." -- Freies Wort, Suhl

"Anders als die Naturwissenschaften hat sie [die Geschichtswissenschaft] keine formalisierte Fachsprache, mit Vorliebe wildert sie in Nachbars Garten. Doch bei aller Gesetzlosigkeit - mit der Zeit hat auch die Historie 'Grundbegriffe' ausgebildet, deren hundert 'wichtigste' nun ein kleines Lexikon vorstellt. Die 'hundert Grundbegriffe' sind durchgehend klar und verständlich beschrieben; die illustre Liste der Beiträger spannt sich von Jan Assmann bis zu Hayden White." -- Süddeutsche Zeitung

"Wer sich schnell über den gegenwärtigen Stand der Fachdiskussion informieren will, ist mit diesem kleinformatigen Lexikon gut bedient." -- Geschichte betrifft uns
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