"Dannys Fotos stellen einen künstlerischen Schatz dar. Es sind Aufzeichnungen von Menschen, die aus ihrer eigenen Nachbarschaft heraus eine Bewegung initiiert haben. In diesem Band verbindet sich der Überschwang dieser Zeit mit der allgemeinen Geschichte der LGBT-Bewegung. Dieses Buch stellt für unser dauerhaftes kollektives Gedächtnis eine große Bereicherung dar." - Gus Van Sant
LGBT: San Francisco ist das erste Buch, das dem beeindruckenden Archiv des Fotografen Daniel Nicoletta gewidmet ist. Es versammelt überwältigende Bilder aus San Francisco, dem Mekka der Lesben-, Homosexuellen-, Bisexuellen und Transgenderbewegung - von den Anfängen in den 1970er Jahren bis in unsere Gegenwart. Nicoletta war in den letzten 40 Jahren ein führender Chronist der LGBT-Bürgerrechtsbewegung. Seine Bilder porträtieren auf lebendige und intime Art und Weise Menschen, die zusammenkamen, um die Welt zu verändern: Tunten, "Schwestern", Angehörige der Transgender-Gemeinde, Aktivisten, Prominente, Politiker, Künstler und deren Verbündete.
Im Jahr 1975 arbeitete der damals 20-jährige Nicoletta im berühmten Kameraladen von Harvey Milk im Castro-Viertel, einem der ersten Schwulenviertel überhaupt in den USA. Nicolettas ikonische Fotografien von Milk, dem ebenso überzeugenden wie charismatischen Menschenrechtler, der zu einem der ersten Amtsträger weltweit wurde, der sich offen zu seiner Homosexualität bekannte, gehören wahrscheinlich zu seinen berühmtesten Aufnahmen.
Milk engagierte sich für eine gleichberechtigte Welt, und das zu einer Zeit, als die wachsende Sichtbarkeit der LGBT-Bewegung mit weit verbreiteter Feindseligkeit und systematischer Diskriminierung einherging. Milk selbst wurde 1978 in seinem Büro im Rathaus der Stadt ermordet, nur ein Jahr nachdem er gewählt worden war. Trotz des tragischen Todes von Harvey Milk und der sich abzeichnenden Tragödie der AIDS-Epidemie, blieb Nicoletta seinem Engagement als unerschütterlicher Dokumentarist der LGBT-Bewegung treu.
Dieser Fotoband dokumentiert das Chaos auf den Straßen San Franciscos in dieser bahnbrechenden Zeit. Nicoletta hielt die aufregendsten Momente innerhalb der alternativen Theaterszene fest, die grellen Drag Queens und Drag Kings, den Aufstieg der Anti-AIDS-Bewegung und die unerschütterliche Entschlossenheit der Kämpfer und Kämpferinnen für die Homosexuellenehe. Im Jahr 2008 wurde Nicoletta eingeladen, als Schauspieler, Berater und
Set-Fotograf an Gus Van Sants Spielfilm "Milk" mitzuwirken. In dieser Zeit hat er einige seiner bemerkenswertesten Werke produziert, die ebenfalls in diesem Bildband vorgestellt werden.
Bis heute dokumentiert Nicoletta den Nachhall von Milks Vermächtnis. Er gilt als wichtige Schlüsselfigur für die wissenschaftliche Aufarbeitung der LGBT-Bürgerrechtsbewegung und der Lebensgeschichte von Harvey Milk. Chuck Mobley drückt es so aus: "Was den Wert von Daniel Nicolettas Werk ausmacht, das ist seine vorbehaltlose Würdigung der Geschichte der LGBT-Bewegung im Amerika des zwanzigsten Jahrhunderts. Er hat eine unschätzbar wertvolle Chronik dieser Bewegung geschaffen. Sie zeigt die unverbrüchliche Einheit von Zeit und Raum. Aber vor allem zeigt sie uns die Protagonisten, die das Ganze zum Leben erweckt haben."
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
LGBT: San Francisco ist das erste Buch, das dem beeindruckenden Archiv des Fotografen Daniel Nicoletta gewidmet ist. Es versammelt überwältigende Bilder aus San Francisco, dem Mekka der Lesben-, Homosexuellen-, Bisexuellen und Transgenderbewegung - von den Anfängen in den 1970er Jahren bis in unsere Gegenwart. Nicoletta war in den letzten 40 Jahren ein führender Chronist der LGBT-Bürgerrechtsbewegung. Seine Bilder porträtieren auf lebendige und intime Art und Weise Menschen, die zusammenkamen, um die Welt zu verändern: Tunten, "Schwestern", Angehörige der Transgender-Gemeinde, Aktivisten, Prominente, Politiker, Künstler und deren Verbündete.
Im Jahr 1975 arbeitete der damals 20-jährige Nicoletta im berühmten Kameraladen von Harvey Milk im Castro-Viertel, einem der ersten Schwulenviertel überhaupt in den USA. Nicolettas ikonische Fotografien von Milk, dem ebenso überzeugenden wie charismatischen Menschenrechtler, der zu einem der ersten Amtsträger weltweit wurde, der sich offen zu seiner Homosexualität bekannte, gehören wahrscheinlich zu seinen berühmtesten Aufnahmen.
Milk engagierte sich für eine gleichberechtigte Welt, und das zu einer Zeit, als die wachsende Sichtbarkeit der LGBT-Bewegung mit weit verbreiteter Feindseligkeit und systematischer Diskriminierung einherging. Milk selbst wurde 1978 in seinem Büro im Rathaus der Stadt ermordet, nur ein Jahr nachdem er gewählt worden war. Trotz des tragischen Todes von Harvey Milk und der sich abzeichnenden Tragödie der AIDS-Epidemie, blieb Nicoletta seinem Engagement als unerschütterlicher Dokumentarist der LGBT-Bewegung treu.
Dieser Fotoband dokumentiert das Chaos auf den Straßen San Franciscos in dieser bahnbrechenden Zeit. Nicoletta hielt die aufregendsten Momente innerhalb der alternativen Theaterszene fest, die grellen Drag Queens und Drag Kings, den Aufstieg der Anti-AIDS-Bewegung und die unerschütterliche Entschlossenheit der Kämpfer und Kämpferinnen für die Homosexuellenehe. Im Jahr 2008 wurde Nicoletta eingeladen, als Schauspieler, Berater und
Set-Fotograf an Gus Van Sants Spielfilm "Milk" mitzuwirken. In dieser Zeit hat er einige seiner bemerkenswertesten Werke produziert, die ebenfalls in diesem Bildband vorgestellt werden.
Bis heute dokumentiert Nicoletta den Nachhall von Milks Vermächtnis. Er gilt als wichtige Schlüsselfigur für die wissenschaftliche Aufarbeitung der LGBT-Bürgerrechtsbewegung und der Lebensgeschichte von Harvey Milk. Chuck Mobley drückt es so aus: "Was den Wert von Daniel Nicolettas Werk ausmacht, das ist seine vorbehaltlose Würdigung der Geschichte der LGBT-Bewegung im Amerika des zwanzigsten Jahrhunderts. Er hat eine unschätzbar wertvolle Chronik dieser Bewegung geschaffen. Sie zeigt die unverbrüchliche Einheit von Zeit und Raum. Aber vor allem zeigt sie uns die Protagonisten, die das Ganze zum Leben erweckt haben."
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.12.2017Der Rest ist Geschichte
Es ist die vielleicht seltsamste Volte im an skurrilen Begegnungen, schrägen Events und dramatischen Ereignissen nicht armen Leben von Daniel Nicoletta, als Setfotograf eines Films angeheuert zu werden, in dem das eigene Leben Revue passiert. Der Film hieß "Milk", widmete sich dem Leben des charismatischen Schwulen- und Lesbenaktivisten und Menschenrechtlers Harvey Milk, der nach der Wahl zum Stadtrat von San Francisco 1978 im Rathaus erschossen wurde. Gedreht hat die Hommage an die LGTB-Bürgerrechtsbewegung Gus Van Sant, der für den opulenten Bildband "LGBT San Francisco. The Daniel Nicoletta Photographs" ein berückend knappes Vorwort schrieb. "This Book is a very welcome addition to our enduring collective memory", heißt es darin: Dieses Buch ist eine willkommene Ergänzung für unsere bleibende, kollektive Erinnerung. In Zeiten wieder vermehrt in Amerika auftretender "hate crimes" auch gegen Homosexuelle klingt es wie ein Aufruf. LGTB: Hinter dem Kürzel steht die Lesbian-, Gay-, Transgender-, Bisexual-Gemeinschaft, die so freilich noch nicht hieß, als Daniel Nicoletta 1974 nach San Francisco zog und im Kameraladen von Harvey Milk einen Job bekam. Der Laden lag im Castro District, dem ersten Schwulenviertel Amerikas überhaupt, geführt vom ersten offen schwulen Politiker des Landes überhaupt. Nicoletta begnügte sich nicht damit, die Filmkartons zu sortieren. Er begann, die gerade sich ihren Weg bahnende schwul-lesbische Bewegung mit der Kamera festzuhalten. Für die nächsten vier Jahrzehnte sollte er so weitermachen. Auf die ersten burlesken Jahre folgten die im Zeichen von Aids, folgten die des Kampfes um die Ehe für alle. Ob Dragqueen-Zauber, Aktivistenmeetings oder Sit-ins im Standesamt: Nicoletta war immer dabei, und als Mitglied der Szene stets willkommen. Eines der Fotos, die er im Jahr 2008 bei den Dreharbeiten von "Milk" geschossen hat, zeigt ihn selbst, gespielt von Lucas Grabeel, in Milks Kameraladen. Ein unverschämt junger Knabe blickt uns konzentriert aus einem anderen Zeitalter an. Im Holzregal hinter ihm stapeln sich sonnenblumengelbe Kodakfilmschachteln. Vor ihm liegt die Spiegelreflexkamera auf dem Tisch. Der Rest ist Geschichte, auch die der LGBT-Bewegung.
ksi
"LGBT San Francisco. The Daniel Nicoletta Photographs" herausgegeben von Tony Nouard. Mit einem Vorwort von Gus Van Sant und einer Einleitung von Chuck Mobley. Reel Art Press, London 2017. 304 Seiten, mehr als 300 Abbildungen. Gebunden, 50 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es ist die vielleicht seltsamste Volte im an skurrilen Begegnungen, schrägen Events und dramatischen Ereignissen nicht armen Leben von Daniel Nicoletta, als Setfotograf eines Films angeheuert zu werden, in dem das eigene Leben Revue passiert. Der Film hieß "Milk", widmete sich dem Leben des charismatischen Schwulen- und Lesbenaktivisten und Menschenrechtlers Harvey Milk, der nach der Wahl zum Stadtrat von San Francisco 1978 im Rathaus erschossen wurde. Gedreht hat die Hommage an die LGTB-Bürgerrechtsbewegung Gus Van Sant, der für den opulenten Bildband "LGBT San Francisco. The Daniel Nicoletta Photographs" ein berückend knappes Vorwort schrieb. "This Book is a very welcome addition to our enduring collective memory", heißt es darin: Dieses Buch ist eine willkommene Ergänzung für unsere bleibende, kollektive Erinnerung. In Zeiten wieder vermehrt in Amerika auftretender "hate crimes" auch gegen Homosexuelle klingt es wie ein Aufruf. LGTB: Hinter dem Kürzel steht die Lesbian-, Gay-, Transgender-, Bisexual-Gemeinschaft, die so freilich noch nicht hieß, als Daniel Nicoletta 1974 nach San Francisco zog und im Kameraladen von Harvey Milk einen Job bekam. Der Laden lag im Castro District, dem ersten Schwulenviertel Amerikas überhaupt, geführt vom ersten offen schwulen Politiker des Landes überhaupt. Nicoletta begnügte sich nicht damit, die Filmkartons zu sortieren. Er begann, die gerade sich ihren Weg bahnende schwul-lesbische Bewegung mit der Kamera festzuhalten. Für die nächsten vier Jahrzehnte sollte er so weitermachen. Auf die ersten burlesken Jahre folgten die im Zeichen von Aids, folgten die des Kampfes um die Ehe für alle. Ob Dragqueen-Zauber, Aktivistenmeetings oder Sit-ins im Standesamt: Nicoletta war immer dabei, und als Mitglied der Szene stets willkommen. Eines der Fotos, die er im Jahr 2008 bei den Dreharbeiten von "Milk" geschossen hat, zeigt ihn selbst, gespielt von Lucas Grabeel, in Milks Kameraladen. Ein unverschämt junger Knabe blickt uns konzentriert aus einem anderen Zeitalter an. Im Holzregal hinter ihm stapeln sich sonnenblumengelbe Kodakfilmschachteln. Vor ihm liegt die Spiegelreflexkamera auf dem Tisch. Der Rest ist Geschichte, auch die der LGBT-Bewegung.
ksi
"LGBT San Francisco. The Daniel Nicoletta Photographs" herausgegeben von Tony Nouard. Mit einem Vorwort von Gus Van Sant und einer Einleitung von Chuck Mobley. Reel Art Press, London 2017. 304 Seiten, mehr als 300 Abbildungen. Gebunden, 50 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main