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Bestehende Politikmuster scheinen angesichts der dauerhaft hohen Arbeitslosenquoten, der zunehmenden Lücken im sozialen Sicherungssystem und der fortdauernden Gefährdung der Umwelt an ihre Grenzen gelangt zu sein. Vor dem Hintergrund der Globalisierung und des verschärften internationalen Standortwettbewerbs wächst die Unsicherheit, wie zukünftige Herausforderungen bewältigt werden können. Dieser Sammelband führt Ansätze zusammen, wie mit Hilfe einer Stärkung der Handlungsfreiräume des einzelnen konstruktiv den Umverteilungsdebatten und dem Reformstau in der Bundesrepublik begegnet werden…mehr

Produktbeschreibung
Bestehende Politikmuster scheinen angesichts der dauerhaft hohen Arbeitslosenquoten, der zunehmenden Lücken im sozialen Sicherungssystem und der fortdauernden Gefährdung der Umwelt an ihre Grenzen gelangt zu sein. Vor dem Hintergrund der Globalisierung und des verschärften internationalen Standortwettbewerbs wächst die Unsicherheit, wie zukünftige Herausforderungen bewältigt werden können.
Dieser Sammelband führt Ansätze zusammen, wie mit Hilfe einer Stärkung der Handlungsfreiräume des einzelnen konstruktiv den Umverteilungsdebatten und dem Reformstau in der Bundesrepublik begegnet werden kann. Die Autoren widerlegen darin die populären Vorurteile über neo-liberale Politik, erteilen aber auch allen Forderungen nach einer Stärkung politischer Führung eine klare Absage.
Im Unterschied zu zahlreichen anderen liberalen Reformempfehlungen wird hier bewußt eine breite Palette von Politikfeldern aufgefächert und statt einer utopischen tabula rasa ein konstruktiver, einzelne Reformetappen vorzeichnender Ausweg aus den etablierten Strukturen entwickelt.
Das Autorenteam setzt sich aus Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum sowie liberalen Ökonomen aus der gesamten Bundesrepublik zusammen. Sie wenden sich mit diesem Werk über Fachkreise hinweg vor allem an politisch handelnde und interessierte Leser.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.08.1999

Lösungspotential
Werbung für liberale Reformen

Paul Klemmer/Dorothee Becker-Soest/Rüdiger Wink (Herausgeber): Liberale Grundrisse einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 1998, 497 Seiten, 87 DM.

"Kaum eine politische Konzeption ist derart in Verruf geraten wie der Liberalismus." Trotz dieses verunglückten einleitenden Satzes der Herausgeber (allesamt von der Ruhr-Universität Bochum) sollte man das Buch keineswegs gleich erschrocken aus der Hand legen. Im Gegenteil, denn die Autoren verfolgen allesamt das Ziel, für den Liberalismus jenseits radikaler Verunglimpfungen und parteipolitischer Prägungen als "Lösungspotential zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen einer Gesellschaft" zu werben, wie es ein wenig prätentiös heißt. Im ersten Teil des Sammelbandes wird ein Überblick über das grundsätzliche Verständnis von liberaler Politikberatung gegeben; im zweiten Teil findet sich das, was die Herausgeber schwülstig und nur teilweise zutreffend "Aufklärung über die Vorteilhaftigkeit liberaler Reformen" nennen. Der Schweizer Thomas Straubhaar präsentiert Studiengebühren als "Bausteine einer liberalen Bildungsreform". In einem weiteren Beitrag fragt er (was vor dem Hintergrund der rot-grünen Doppelpasspolitik besonders spannend wirkt), warum man die Staatsbürgerschaft in Deutschland eigentlich nicht zum Kauf anbietet wie in der Schweiz. Cay Folkers fordert eine Verbesserung der Funktionsfähigkeit des fiskalischen Föderalismus. Wolf Schäfer begründet, dass die Finanzierung der sozialen Sicherung von den Erwerbsarbeit abzukoppeln ist und dass langfristig private Vorsorgesysteme zunehmend in den Vordergrund treten müssen. Norbert Berthold und Rainer Fehn formulieren "Zehn Gebote für den Arbeitsmarkt", die auf eine Disziplinierung des Tarifkartells und mehr Selbstverantwortung der Arbeitslosen zielen. Und Helmut Karl stellt ein umweltpolitisches Reformmodell dar, das eine Stärkung des föderalen Wettbewerbs, einen Ausbau des Haftungsrechts und ökonomische Anreize kombiniert - und damit freilich aber auch nur einen halbherzigen Kompromiss zwischen Dirigismus und Liberalismus darstellt.

KAREN HORN

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