Zur Debatte steht das Libretto im zeitgenössischen Musiktheater. Die Frage, was heute ein "gutes" Libretto ausmacht, wird von renommierten KomponistInnen, LibrettistInnen, Theaterleuten und WissenschaftlerInnen, diskutiert. Ausgehend vom Stellenwert, den der Text derzeit im Musiktheater hat, werden grundsätzliche Fragestellungen sowie zukünftige Ansätze und methodische Zugänge in Hinblick auf das Libretto formuliert. Zentrale Aspekte, die in Hinblick auf aktuelle und zukünftige Libretti diskutiert werden, sind ästhetische Verfahren, Gattungsdiskurse sowie (anti-)narrative Strukturen und Möglichkeiten der Sprachgestaltung. Weitere Schwerpunkte bilden das Wechselspiel von Klang, Text und Körper, das politisch-subversive Potential des Librettos sowie das Spannungsfeld von Text, Musik und Theater. Dabei wird auch der Fokus bei auf Entstehungs- und Produktionsprozesse gelegt sowie nach der Präsenz und Relevanz von neuem Musiktheater an großen Bühnen und in der freien Szene gefragt. Der Band ist das Ergebnis eines interdisziplinären Symposiums, das die Forschungsplattform Elfriede Jelinek und das Elfriede Jelinek-Forschungszentrum 2019 in Kooperation mit der Wiener Staatsoper organisiert haben und das als eine Art Zukunftswerkstatt neue Perspektiven für den Text im Musiktheater eröffnete und dabei auch die Zukunft der Oper insgesamt in den Blick nahm.