Es ist nicht einfach, wenn ein geliebter Mensch plötzlich nicht mehr da ist und eine Lücke im Leben hinterlässt. Wie kommt man damit klar, wie füllt man diese aus?
Konfrontiert mit diesem Problem wird Robert Sonntag in dem Buch von Klaus-Peter Wolf, als sein Opa stirbt. Ein Jugendlicher,
eigentlich noch ein Kind, aus zerrütteten Familienverhältnissen, verliert den Menschen, der ihm in seinem…mehrEs ist nicht einfach, wenn ein geliebter Mensch plötzlich nicht mehr da ist und eine Lücke im Leben hinterlässt. Wie kommt man damit klar, wie füllt man diese aus?
Konfrontiert mit diesem Problem wird Robert Sonntag in dem Buch von Klaus-Peter Wolf, als sein Opa stirbt. Ein Jugendlicher, eigentlich noch ein Kind, aus zerrütteten Familienverhältnissen, verliert den Menschen, der ihm in seinem Leben am meisten bedeutet hat. Wen wundert’s, dass das Band zwischen Robert und seinem Opa nach dessen Tod nicht bricht, er ihm immer noch Ratschläge gibt, mit ihm spricht. Nur eben auf eine andere Weise. Robert spürt ihn, seinen Opa, er hört ihn, ja manchmal glaubt er, ihn noch zu sehen.
Nach einem schweren Reitunfall fällt Robert für 196 Tage ins Koma. Gefangen in einer Welt der Gedanken fehlt ihm die Kraft weiterzumachen. Am Liebsten würde er aufgeben und in das tröstende Licht am Ende des Tunnels eintauchen. Aber sein Opa lässt das nicht zu. Seine immer wiederkehrende Botschaft an den Enkel: Kämpfe! Lass dich nicht unterkriegen!
Und genau diese Botschaft ist es, die Robert hilft, aus dem Koma erneut ins Leben zu treten.
Später, als er von einem angeblichen Geschäftsfreund seines Vaters aus dem Internat abgeholt und entführt wird, muss er erneut an seinen Opa denken. Und auch diesmal lässt dieser ihn dieser nicht im Stich. Gefangen in einer abgeschiedenen Hütte, irgendwo in den Schweizer Bergen, erfährt er wiederum seine Unterstützung, glaubt die kämpferischen Worte von ihm zu vernehmen. Dieser Glaube gibt ihm die Kraft über seine Situation nachzudenken und den Kampf gegen den Peiniger aufzunehmen.
Der Autor Klaus-Peter Wolf hat mit "Licht am Ende des Tunnels" einen soliden Jugendkrimi vorgelegt, der flüssig geschrieben und sehr unterhaltsam in Erscheinung tritt. Die Geschichte, erzählt aus der Sicht des Robert Sonntag, lässt den Leser tiefe Einblicke in dessen Gefühlswelt nehmen und ihn dadurch realitätsnah und liebenswert herüber kommen. Gut verarbeitet hat der Autor die Ängste und Zweifel von Robert, aber auch seinen immer wieder neu gewonnen Lebensmut, den er aus der Verbindung zu seinem Opa schöpft. Es sei dahin gestellt, ob es die Stimme des Opas war, die zu ihm sprach oder nur sein Unterbewusstsein. Tatsache ist, er hat sich bei der Bewältigung seiner Probleme besser behauptet, als mancher Erwachsener.
Insgesamt ein lesenswertes Buch für Jugendliche, das es nicht nötig hat, als reißerischer Thriller angepriesen und verkauft zu werden. Im Gegenteil. Diese Geschichte brilliert mit ganz anderen, wichtigen Werten, die eine lediglich auf Spannung ausgerichtete Geschichte niemals bieten kann.