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Jedesmal wenn Dora aus Stockholm zu Besuch kommt, ins kleine rotgetünchte Haus ihrer Kindheit, umgeben von sanften Hügeln voller Wacholder, ist es ein besonderer Tag. Dann bringt sie nämlich lauter Geschenke mit: Zucker und Bonbons oder Kaffee in gemusterten Blechdosen. Auch Nancy, die jüngste Tochter der Familie, bewundert und beneidet ihre Schwester - schließlich hat sie es geschafft, das Leben voller Entbehrungen hinter sich zu lassen und in die Großstadt zu ziehen. Und doch spürt die stille Nancy, dass Dora ihnen allen etwas verheimlicht: Was bedeutet zum Beispiel der geheimnisvolle braune…mehr

Produktbeschreibung
Jedesmal wenn Dora aus Stockholm zu Besuch kommt, ins kleine rotgetünchte Haus ihrer Kindheit, umgeben von sanften Hügeln voller Wacholder, ist es ein besonderer Tag. Dann bringt sie nämlich lauter Geschenke mit: Zucker und Bonbons oder Kaffee in gemusterten Blechdosen. Auch Nancy, die jüngste Tochter der Familie, bewundert und beneidet ihre Schwester - schließlich hat sie es geschafft, das Leben voller Entbehrungen hinter sich zu lassen und in die Großstadt zu ziehen. Und doch spürt die stille Nancy, dass Dora ihnen allen etwas verheimlicht: Was bedeutet zum Beispiel der geheimnisvolle braune Koffer, den sie eines Tages mitschleppt? Und warum weint sie manchmal so unvermittelt? Und dann, an einem lauen Herbsttag, als Nancy gerade von der Schule nach Hause kommt, passiert es: ein Anruf aus Stockholm. Dora ist krank, sehr krank. Schließlich kommt die tragische Wahrheit ans Licht.
Autorenporträt
Elsie Johansson, geboren 1931 in Vendel bei Uppsala, wuchs in einer Arbeiterfamilie auf. Sie war lange als Postbeamtin tätig, bevor sie den Traum ihres Lebens wahrmachte und Schriftstellerin wurde.
Rezensionen
Eine Kindheit voller Entbehrungen
Mit beinahe 70 Jahren hat Elsie Johansson ihren Traum verwirklicht und wurde Schriftstellerin. Licht im Winter ist ihr erster Roman und sie hatte damit in ihrer Heimat Schweden einen Riesenerfolg. Zu recht! Schnörkellos, aber atmosphärisch dicht und einfühlsam schildert die Autorin das Leben einer Familie in der schwedischen Provinz in den 30er Jahren. Es ist ein Leben in Armut und diese Armut kriecht förmlich heraus aus dem Buch. Man hört die Ratten unter der Treppe scharren, man atmet die stickige Dampfwolke, wenn auf dem Herd die Wäsche ausgekocht wird, schmeckt die ewigen Kartoffeln mit Hering, spürt die klamme Kälte in der Schlafkammer und fühlt die kratzigen Pluderunterhosen und Strümpfe.
Der Stolz der Familie
Trotz aller Not wird auf Sauberkeit und Ordnung geachtet und auf dem Tisch stehen frische Zweige oder Blumen. Das ist die Welt von Nancy, der jüngsten Tochter von ZehenPelle, wie der Vater abschätzig ge- nannt wird. Nancy ist in der Pubertät und hin- und hergerissen von ihren Gefühlen. Da ist die Scham über das armselige Elternhaus, da ist aber auch die Geborgenheit, die sie dort findet. Da gibt es Betty, die 17jährige Schwester, die schwanger nach Hause zurückkommt und es gibt zum Glück Dora, die Älteste, den Stolz der Familie. Dora wohnt in Stockholm, sie schickt Briefe, Päckchen und manchmal sogar Geld. Ihre Besuche gehören zu den Höhepunkten des Jahres.
Furcht vor Schande
Nancy liebt und bewundert Dora, obwohl sie spürt, dass nicht alles so ist wie es scheint. Was hat es mit Doras zwielichtigem Freund Charlie auf sich? Groß ist Nancys Furcht, denn Schande wäre noch viel schlimmer als Armut. Auch die Mutter wirkt besorgt. Aber hier geht es um Dinge über die man - bei aller Liebe füreinander- nicht spricht. Jeder bleibt mit seinen Gefühlen allein. Dann eines Tages kommt die Nachricht, dass Dora schwer krank ist. Und nach und nach erfährt Nancy aus Gesprächsfetzen und Erlauschtem die tragische Wahrheit. Elsie Johansson erzählt eine einfache, warme Geschichte, die trotz allem Elend auch etwas Tröstliches hat. (Rosina Wälischmiller)…mehr