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Licht und Schatten der Familie Nour - Delcroix, Catherine
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In dieser Studie wird die Geschichte der Familie Nour nachgezeichnet: Es ist die Geschichte eines Bauarbeiters und seiner Frau, die als Ehepaar in den 1970er Jahren aus Marokko ausgewandert sind, um in Frankreich ein neues Leben zu beginnen. Ihre acht Kinder sind alle in Frankreich geboren und aufgewachsen. Während die älteste Tochter Jura studiert, sitzt einer der Söhne für vier Jahre im Gefängnis, drei weitere Söhne werden Arbeiter. Ihre Geschichte kann als exemplarisch für eine Vielzahl von Familien verstanden werden, die aufgrund der prekären Lebenssituation mit ähnlichen Schwierigkeiten…mehr

Produktbeschreibung
In dieser Studie wird die Geschichte der Familie Nour nachgezeichnet: Es ist die Geschichte eines Bauarbeiters und seiner Frau, die als Ehepaar in den 1970er Jahren aus Marokko ausgewandert sind, um in Frankreich ein neues Leben zu beginnen. Ihre acht Kinder sind alle in Frankreich geboren und aufgewachsen. Während die älteste Tochter Jura studiert, sitzt einer der Söhne für vier Jahre im Gefängnis, drei weitere Söhne werden Arbeiter. Ihre Geschichte kann als exemplarisch für eine Vielzahl von Familien verstanden werden, die aufgrund der prekären Lebenssituation mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert sind. Das Ergebnis ist eine vertiefte Fallstudie, die unter anderem die Dynamik zwischen Eltern und Geschwistern sowie die Wechselwirkungen dieser Familiengruppe mit institutionellen und staatlichen Akteuren nachzeichnet.
Der Theoriegehalt dieser detaillierten Einzelfallstudie wird im ersten Nachwort diskutiert, das die grundlagentheoretischen Implikationen des langfristig orientierten Handlungsvermögens unter den extrem schwierigen Lebensbedingungen der Prekarität und der Diskreditierung ausformuliert. Dabei spielt das biographische Kapital der Familie und die persönliche Offenheit gegenüber den Anforderungen und Chancen der französischen Gesellschaft eine zentrale Rolle. In einem im Jahr 2013 ergänzten Nachwort wird nachgezeichnet, wie das Leben der Familie Nour in den zehn Jahren nach der Hauptstudie weiterging.
Rezensionen
Zusammenfassend stellt die Lektüre der Studie für mich ein eindrückliches Leseerlebnis dar, aufgrund der spürbaren Nähe zu einzelnen Familienmitgliedern, mit denen geforscht wurde, bei gleichzeitig enger Verflechtung mit wissenschaftlichen Analysen und umfassender Kontextualisierung. Besonders anregend sind meiner Meinung nach auch die Überlegungen zum "biografischen Kapital", die Fritz Schütze im Vorwort zur deutschen Ausgabe nochmals bündelt, oder dazu, welche positiven Effekte beispielsweise eine Kommunikation über gefällte Entscheidungen, gemeisterte Hürden oder eigene Fehler im familiären Rahmen entfalten kann. Eine unbedingte Leseempfehlung für Forschende und Praktiker*innen im Feld des Sozialen. GISo, Gesellschaft, Individuum, Sozialisation, Bd. 2, Nr. 1 (2021)