Ob Medien eher zur Technik oder zur Kultur zählen, ist seit Jahrzehnten eine der zentralen Streitfragen der Medienwissenschaft. Indem Ruchatz die Karriere der Diaprojektion von der Erfindung der Laterna magica (um 1660) bis ins zweite Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts verfolgt, sucht er einen Weg zwischen den Polen. Zwei mediumgeschichtliche Zäsuren stehen dabei im Blickpunkt: die Einführung fotografischer Bilder in das etablierte Projektionsmedium um 1850 sowie - um die Jahrhundertwende - die Konkurrenz zum zweiten Projektionsmedium: der Kinematographie. Der Weg der Innovationen in die Gesellschaft zeigt deutlich die Verflechtungen des technisch Möglichen mit der sozialen Rahmung. Von dieser Geschichte aus, die bei der barocken Zauberlaterne beginnt und bis zur rationalisierten Volksbildung reicht, ergibt sich auch eine neue Perspektive auf die Entwicklung der Magie, der Wissenschaft, der Pädagogik und der diversen Bildmedien.
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