Da reist ein evangelischer Pfarrer aus Bayern, also aus dem Herzen Europas, in eine fremde Welt, nicht mit dem flammenden Schwert des Kreuzes, sondern mit dem Wunsch, einander besser verstehen zu lernen. Noch besser verstehen zu lernen, denn in einer globalisierten Welt, in der man in Echtzeit über Kontinente hinweg miteinander kommunizieren kann, in der das World-Wide-Web alles weiß und alles zeigt, kennt man sich doch, ist Nachbar unter Nachbarn. Glaubt er und ist voller Vorfreude und Zuversicht.In Thailand angekommen ist alles fremd - trotz langer Vorbereitung, trotz Sprachkurs. Und er lernt. Er lernt, dass seiner europäischen Sicht der Dinge dort eine asiatische Sicht der Dinge gegenübersteht und dass Sitten und Gebräuche aus seiner Heimat in Bangkok nicht viel und auf dem Land gar nichts zählen. Und langsam kommt ihm der Gedanke, dass ein interreligiöser Dialog ohne einen interkulturellen Dialog einfach nicht funktionieren kann - wenn sich mehr als ein Mensch daran beteiligen soll.Und umso mehr er über sich und die anderen lernt und zu verstehen beginnt, umso mehr neue Türen tun sich vor ihm auf. Und umso mehr Türen er öffnet und durchschreitet, umso klarer wird ihm, dass er von Beziehungen umgeben, geradezu umzingelt ist. Beziehungen zwischen Menschen, Beziehungen gesellschaftlicher Art, geschichtliche Beziehungen, politische Beziehungen, kulturelle Beziehungen, wirtschaftliche Beziehungen, eben inter-relatedness, wie ihm seine buddhistischen Freunde sagen. Er schreibt alles auf, meist spät abends und nachts, manchmal bei einem Glas Tee, manchmal bei Eiswasser und manchmal bei einem Schluck thailändischen Likör-Whisky. Und hin und wieder hat er Glück und die Temperaturen sinken während er schreibt mal auf unter vierzig Grad Celsius. Er schreibt für sich, auch um weiter und besser zu verstehen, er schreibt, immer wenn er fragend ist, er schreibt aber auch, wenn er erkennt. Damit hatte er die Beziehungskisten geboren!
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