Fotografische Ansichten Osnabrücks 1900-1930 1995 bereits zeigte das Museum Industriekultur Osnabrück eine Fotografie-Ausstellung unter dem Titel: "Protokolle des Aufbruchs in die Moderne. Lichtenbergs Osnabrück 1890-1930". Hundert Fotografien, gegliedert in fünfzehn Themen, waren zu sehen, an denen sich die gravierenden Veränderungen einer Stadt im Industriezeitalter nachvollziehen (oder besser: nachschauen) ließen. In der Ausstellung, die rasch ein Publikumserfolg wurde, ging es um die städtische- und verkehrsräumliche Entwicklung Osnabrücks. In der aktuellen Ausstellung stehen nun die Haupt- und Geschäftsstraßen Osnabrücks im Vordergrund. Und: Erstmals wird dabei der Neustadt ein wenig mehr Beachtung geschenkt. Überwiegend im Auftrag des Stadtbauamtes Osnabrück hat Lichtenberg in vier Jahrzehnten zahlreiche Bauvorhaben dokumentiert, darunter auch den Abriss, Um- und Neubau von Geschäftshäusern, die immer wieder bemüht waren, sich und ihre Waren auf der Höhe der Zeit zu präsentieren. Entstanden ist auf diese Weise ein fotografisches Protokoll der ersten vier Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, das den Betrachter immer wieder fasziniert und in Erstaunen versetzt. Gibt es neben dem, was wieder zu erkennen ist, doch auch immer das, was einem erst verborgen bleibt. Glücklicherweise hilft in diesem Fall der wieder exzellent gedruckte Katalog, ein Fotoband von großer Qualität und gleichzeitig als Stadtgeschichte zu lesen, die ungewöhnlich reich bebildert ist.