Mittels Malerei und Licht bezauberten Transparentbilder Generationen von Liebhabern der Kunst und Unterhaltung. Nicht gemaltes sondern wirkliches Licht traf durch das Gemälde hindurch stimulierend den Betrachter. Eine solche Licht-Erfahrung war gänzlich verschieden von herkömmlichen Rezeptionsformen der Malerei und zugleich die Ursache für deren Erfolg dieser Verwandlungs- und Illusionskunst. Um 1780, an der Schwelle zur Moderne, häuften sich Nachrichten und Beschreibungen von geselligen Ereignissen, bei denen die auf lichtdurchlässige Materialien gemalten ud beleuchteten Bilder bei Dunkelheit vorgeführt wurden. Vierzig Jahre später erreichten die "Mondscheintransparente" und "Feuerstücke" im Diorama eine große Popularität. Darin wurden als 1822 außergewöhnliche große illuminierte transparente Leinwände mit Ansichten aus aller Welt dargeboten. Faszinierend war die Illusion, die der Realität sehr nahe kam, mehr noch, Realität suggerierte. So kon nte man Augenzeuge von Weltgeschehen werden ohne tatsächlich teilzuhaben, so wurde gereist ohne wirklich zu reisen. In einer genialen Verbindung von Kunst Kommerz war eine Frühform der "art industriel" entstanden, die in Vorwegnahme photographischer und kinematographischer Mittel zu einer bedeutsamen Quelle moderner Liicht-Medien wurde.