SPOILER WARNUNG!
Interessante Protagonistin
Liv war mir anfangs sehr sympathisch, da ich Minimalismus und Ordnung schon seit einer Weile sehr bewundere und sie daher sehr interessant und außerdem authentisch fand. Als Bloggerin hat sie bei mir ebenfalls einen Pluspunkt gelandet, ich denke
eine Erklärung warum ist hier unnötig. Doch mit der Zeit haben sich meine Gefühle ihr gegenüber sehr…mehrSPOILER WARNUNG!
Interessante Protagonistin
Liv war mir anfangs sehr sympathisch, da ich Minimalismus und Ordnung schon seit einer Weile sehr bewundere und sie daher sehr interessant und außerdem authentisch fand. Als Bloggerin hat sie bei mir ebenfalls einen Pluspunkt gelandet, ich denke eine Erklärung warum ist hier unnötig. Doch mit der Zeit haben sich meine Gefühle ihr gegenüber sehr verändert. Sie wurde mir einfach etwas anstrengend und fast schon nervig. Ihre Naivität kostet sie mehrere Aufträge und hat auch mich etwas abgestoßen. Trotzdem bleibt ihr Gesamteindruck, wenn auch mäßig, positiv. Florian, ihre Jugendliebe und jetziger Arbeitskollege, bzw. Komplize, war mir von Anfang an ehrlich gesagt unsymphatisch. Obwohl seine Persönlichkeit sehr freundlich und liebenswert ist, hat der Schreibstil der Autorin einfach verhindert, dass ich einen Draht zu ihm finde.
Zu wenig Spannung
Da es sich bei dem Buch ja weder um einen Thriller noch um einen Abenteuerroman handelt, war mir bereits klar, dass ich nicht mit Spannung in dieser Form rechnen kann, aber auch eine simple Romanze sollte etwas bieten können, damit dem Leser nicht langweilig wird, und meiner Meinung nach ist das Wilms nicht ganz gelungen. Einige Lichtblicke gab es, die mir sehr gut gefallen haben, wie beispielsweise die vielen Ordnungstipps, die man aus dem Buch und den Kapitelüberschriften herauslesen kann, oder Liv’s Unscheinbaren, aber leider hat das nicht ausgereicht, um mein Interesse aufrecht zu erhalten. Nach einem relativ sauberen Einstieg bin ich mit dem Buch eher schleppend vorangekommen, trotz des angenehmen Schreibstils der Autorin.
Die Unscheinbaren
Die Unscheinbaren waren ein grandioser Einfall der Autorin, der meine Anerkennung verdient und dem Buch Authentizität verliehen hat. Bei ihren vielen Aufträgen weltweit ist Liv nämlich eine Sache aufgefallen: Jeder ihrer Kunden hat einen besonderen Gegenstand, der äußerlich vielleicht absolut nutzlos erscheinen mag, aber für den Besitzer von unschätzbarem Wert ist, da er eine Geschichte in sich trägt. Sie beschreibt ihn oft als den einen Gegenstand, den man aus einem brennenden Haus retten würde. Ich musste nicht lange grübeln, bis ich erkannt habe, das auch ich einen Unscheinbaren habe: nämlich meinen Plüschtier-Hai, den ich vor Jahren mal bei Ikea gekauft habe. Sein Name ist Tiramisu und es ist mittlerweile kaum eine Nacht vergangen, die ich nicht mit ihm in den Armen geschlafen habe. Obwohl er nur 15 Euro gekostet hat und leicht ersetzbar wäre, würde ihn ihn ohne zu zögern retten, sollte mein Haus in Flammen aufgehen. Gerade deshalb fand ich diese Theorie der Unscheinbaren so cool: Sie trifft zu.
Mein Fazit
Da Florian den Großteil des Buches über verheiratet war, habe ich mich ständig gefragt, wann und wie er und Liv wohl zusammenkommen werden, und die Antwort ist: Im gesamten Buch nicht. Das hat mich etwas geärgert. Ich hatte auf ein komplett anderes Ende gehofft, und fand das Finale, auch abgesehen hiervon, einfach enttäuschend. Zum einen macht Liv einen total dummen Fehler, der mich einfach geärgert hat und meiner Meinung nach nicht mal wirklich zu ihrem Charakter passt, zum anderen reagiert Florian auch einfach respektlos und unpassend darauf, und letzten Endes ist die Auflösung zu dem ganzen offen und ungenügend. Meiner Meinung nach konnte das Buch weder am Anfang, noch im Hauptteil, noch im Finale zu hundert Prozent überzeugen. Wirklich schade.