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Wei Bo irrlichtert durch eine Welt ständiger erotischer Verfügbarkeit, in der er zum Spielball in einer geheimnisvoll matriarchal kontrollierten Gesellschaft wird. Vier Frauen dominieren seine Welt, in der sich alle in permanenter Überwachung befinden, in der Informanten in Blumenbeeten lauern und es vor falschen Berichten wimmelt. Verschwörungen wuchern an allen Ecken und Enden dieser Gesellschaft, die Paranoia und Misstrauen schürt. Manche versuchen zu fliehen - sei es in ein mysteriöses Wellnesshotel oder in die Häuser der Ahnen, die nur unterirdisch durch schlammige Höhlen, Abwasserkanäle…mehr

Produktbeschreibung
Wei Bo irrlichtert durch eine Welt ständiger erotischer Verfügbarkeit, in der er zum Spielball in einer geheimnisvoll matriarchal kontrollierten Gesellschaft wird. Vier Frauen dominieren seine Welt, in der sich alle in permanenter Überwachung befinden, in der Informanten in Blumenbeeten lauern und es vor falschen Berichten wimmelt. Verschwörungen wuchern an allen Ecken und Enden dieser Gesellschaft, die Paranoia und Misstrauen schürt. Manche versuchen zu fliehen - sei es in ein mysteriöses Wellnesshotel oder in die Häuser der Ahnen, die nur unterirdisch durch schlammige Höhlen, Abwasserkanäle und Tunnel erreicht werden können. Andere suchen die Zuflucht in einer Stadt namens Chao, wo traditionelle chinesische Heilpflanzen es ermöglichen, zu einem neuen Selbst zu finden, und versprechen, die Welt etwas glücklicher werden zu lassen. Jedes Leben wird hier von tief vergrabenen Geheimnissen und surrealen Trugbildern heimgesucht.

Can Xues meisterhaft erzählte Liebesgeschichte ist eine düster-groteske Farce aus dem heutigen China. Sie zeigt die vielen Gesichter der Liebe - satirisch, tragisch, vergänglich, absurd und erfüllend - vor einer Kulisse aus Kommerz und Industrie, Betrug und Ausbeutung.
Autorenporträt
Can Xue (¿¿) ist Nom de Plume der 1953 in Changsha geborenen chinesischen Autorin Deng Xiaohua. Ihre Eltern, beide Verleger, fielen als Intellektuelle in den späten 1950er Jahren Maos Kampagne gegen Rechtsabweichler und zehn Jahre später der Kulturrevolution zum Opfer. Seit mehreren Jahrzehnten ist Can Xue die wichtigste Vertreterin der experimentellen literarischen Avantgarde in China. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ihr Roman Liebe im neuen Jahrtausend wurde für den Internationalen Literaturpreis des Haus der Kulturen der Welt 2022 nominiert.  Karin Betz   übersetzt chinesische und englische Literatur, ist Herausgeberin, Moderatorin, Dozentin und DJ. Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören Mo Yan, Liao Yiwu und Liu Cixin. Für ihre Übersetzungen wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Helmut-M.-Braem-Übersetzerpreis 2024 und dem Special Book Award of China. Eileen Myles, geboren 1949, gilt als 'Rockstar der Gegenwartslyrik'. Myles zog Mitte der 70er-Jahre nach New York, studierte am St. Mark's Poetry Project und übernahm zehn Jahre später dessen Leitung. Myles hat über zwanzig Bücher geschrieben, darunter Lyrik, Romane und Essays, und wurde dafür mit zahlreichen Auszeichnungen und renommierten Stipendien bedacht. Heute lebt Myles in Marfa, Texas, und New York City.  
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Dieser Roman "bringt einem das Lesen neu bei", jubelt Rezensentin Lea Schneider und rät dringend dazu, sich auf Can Xues "metaphysisches Lockermachen" einzulassen. Hymnisch fährt die Kritikerin fort: Dostojewski, aber auch die "ecriture automatique" kommen ihr während der Lektüre in den Sinn, denn Xue verzichtet auf Plot und Hauptfiguren, pfeift auf Zusammenhänge und sämtliche Erzählgesetze, bietet dem Leser dafür aber anhand von Wiederholungen und Variationen eine Art Orientierung. Und so taucht die Kritikerin ein in den Figurenreigen, in den Mix aus Mythen, Märchen, Geistergeschichten oder "absurden" Dialogen und macht sich frei von allen Erwartungen. Ihr begegnet etwa die Figur des Wei Bo, der in einem Gefängnis an die Zeit der Kulturrevolution erinnernde Umerziehungssitzungen über sich ergehen lassen muss, aber auch zahlreiche Frauen, für Schneider die eigentlichen Heldinnen des Romans. Karin Betz' Übersetzung von Xues wunderbar eigenartigem Roman findet die Kritikerin meisterhaft, wenngleich sie sich ein paar Erläuterungen zu Wortspielen oder Topoi der chinesischen Literaturgeschichte gewünscht hätte. In jedem Fall fühlt sich Schneider nach der Lektüre dieses so poetischen wie politischen, humorvollen Buches ein Stück weit "erleuchtet".

© Perlentaucher Medien GmbH