Ronald Glomb, geb. 1957 in Bremen, lebt mit seiner Familie in Potsdam. War Reporter und Redakteur einer Berliner Tageszeitung. Er leitet heute den Unterrichtsbereich eines Bildungsträgers in Berlin. Systemischer Therapeut (SG). Rege (Mit-)Herausgabe literarischer Anthologien seit 1980, darunter sind drei „Jahrbücher für junge Lyrik“. 2016 erschien sein Gedichtband „Ayers Rock“. Seit 2018 Redakteur der literarischen Netzzeitschrift „Echokammer“. Kurze, ganz kurze Geschichten, einseitig oder auch nur einen Satz lang. Die mehr als 100 Texte in „Liebe in Zügen“ sind vor allem Mikroromane und Mikrodramen. Immer pointiert, mal auf leisen Sohlen schleichend oder dröhnenden Schrittes kommend. Alltägliche Situationen verkippen ins Absurde und geben sich der Lächerlichkeit preis. Der sichere Boden wird entzogen. Manche Lesestücke suchen das offene Ende, sie sind auf der Flucht nach vorn. Andere Geschichten verlangen geradezu nach einem glücklichen Ende. In einer Bar begegnen sich zwei Menschen, die für einander bestimmt zu sein scheinen. Ein Mann wird wegen eines bewaffneten Raubüberfalls verurteilt, aber nicht eingesperrt. Den letzten Arbeitstag der Souffleuse am Stadttheater wird niemand so schnell vergessen. Ein Grillfest läuft aus dem Ruder. In weiteren Stücken entfaltet das Mobiliar, besonders Wohn- und Schlafzimmerschränke, ein furioses Eigenleben.