Ein Briefwechsel, der unter die Haut geht.
Die Brieffreundschaft von Tracey und Mandy, beide 16, beginnt mit ganz unverfänglichen Briefen. Über die Schule, ihre Familien, ihr Liebesleben und all das, was ihnen wichtig ist. Mandy schreibt auch von ihrem gewalttätigen Bruder. Doch schon bald wird klar, dass Tracey etwas verschweigt. Sie weicht aus, verstrickt sich in Lügen. Was ist los mit ihr? Mandy lässt nicht locker, bis Tracey eines Tages mit der Wahrheit herausrückt. Sie sitzt in Garrett, einer der sichersten Verwahrungsanstalten Australiens. Doch der Briefkontakt bricht nicht ab, wird sogar noch intensiver. Bis Tracey eines Tages keine Antwort mehr auf ihre Briefe bekommt.
Die Brieffreundschaft von Tracey und Mandy, beide 16, beginnt mit ganz unverfänglichen Briefen. Über die Schule, ihre Familien, ihr Liebesleben und all das, was ihnen wichtig ist. Mandy schreibt auch von ihrem gewalttätigen Bruder. Doch schon bald wird klar, dass Tracey etwas verschweigt. Sie weicht aus, verstrickt sich in Lügen. Was ist los mit ihr? Mandy lässt nicht locker, bis Tracey eines Tages mit der Wahrheit herausrückt. Sie sitzt in Garrett, einer der sichersten Verwahrungsanstalten Australiens. Doch der Briefkontakt bricht nicht ab, wird sogar noch intensiver. Bis Tracey eines Tages keine Antwort mehr auf ihre Briefe bekommt.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.10.2007Gleiche Seelen
Das Hörbuch „Liebe Tracy, liebe Mandy”
Bei einer Lesung nimmt mich der Erzähler an der Hand und führt mich durch einen Wald der Geschichte. Ich weiß noch gar nicht, wo’s hinführt”, sagt Rufus Beck, einer der besten Hörbuchsprecher im Lande. Der Satz bewahrheitet sich in einem außergewöhnlichen, gleichwohl unaufdringlichen Hörbuch dieses Herbstes.
Liebe Tracey, liebe Mandy – die Hörbuchfassung eines Briefromans des Australiers John Marsden kann man als klassische Lesung bezeichnen. Keine Musik. Keine Geräusche. Zwei Sprecherinnen – Anna Thalbach und Anna Carlsson. Zwei Stunden und 50 Minuten ununterbrochene Rede. Beste Voraussetzung für Langeweile? Keineswegs. Erstens, weil man wirklich nicht weiß, „wo’s hinführt”. Zweitens, weil die Geschichte von Anfang bis Ende stimmig ist, gebaut mit einem enorm stabilen und dazu noch ästhetischen Spannungsbogen. Drittens, weil die Gedanken der beiden 16-jährigen Briefeschreiberinnen ganz subtil die Lebenswelten junger Menschen widerspiegeln. Und viertens, weil die beiden Sprecherinnen in ihre Rollen schlüpfen, als gehörten sie zu ihnen. Sie nehmen den Hörer an der Hand und führen ihn durch einen Wald der Geschichte.
„Eins tu ich jedenfalls nicht”, schreibt Mandy. „Ich werde mich nicht über mein Sternzeichen, meine Lieblingsgruppe, mein Lieblingsessen und den üblichen Mist auslassen.” Fast könnte man glauben, hier hätten sich zwei gleiche Seelen gefunden, die sich zwar nicht über Sternzeichen und Boygroups verständigen, aber auch nicht unbedingt über mehr als die kleinen und manchmal vielleicht die etwas größeren Sorgen des Alltags von Teenies aus geordneten Familienverhältnissen. Doch Brief für Brief werden die Botschaften intimer, vertrauter und gleichzeitig suspekter. Ist Tracey wirklich die, für die sie sich ausgibt? Ein überraschender Bruch des Vertrauens hält die beiden Mädchen nicht davon ab, den Briefkontakt fortzusetzen, selbst als die ausgesprochenen Wahrheiten immer schmerzhafter werden. Die tiefe Vertrautheit scheint unerschütterlich, bis kurz vor dem einjährigen Bestehen der Brieffreundschaft etwas Rätselhaftes geschieht. Die folgenden Ereignisse werden die Gemüter der Hörer aufwühlen. Mehr soll dazu nicht verraten werden. Den Worten des vor einigen Jahren verstorbenen renommierten kanadischen Krimiautors Robert Cormier ist nichts hinzuzufügen: „Unvergesslich. Es ist absolut umwerfend, wie Marsden die zwei jungen Mädchen lebendig werden lässt.” Doch, eins: Anna Thalbach und Anna Carlsson tun es ihm gleich. (ab 13 Jahre) SIGGI SEUSS
JOHN MARSDEN: Liebe Tracey, liebe Mandy. Aus dem Englischen von Heike Brandt. Gelesen von Anna Thalbach und Anna Carlsson. Hörfassung und Regie: Georg Gess. Beltz & Gelberg, 2007. 2 CD/2 Std. 50 Min., 14,90 Euro.
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Das Hörbuch „Liebe Tracy, liebe Mandy”
Bei einer Lesung nimmt mich der Erzähler an der Hand und führt mich durch einen Wald der Geschichte. Ich weiß noch gar nicht, wo’s hinführt”, sagt Rufus Beck, einer der besten Hörbuchsprecher im Lande. Der Satz bewahrheitet sich in einem außergewöhnlichen, gleichwohl unaufdringlichen Hörbuch dieses Herbstes.
Liebe Tracey, liebe Mandy – die Hörbuchfassung eines Briefromans des Australiers John Marsden kann man als klassische Lesung bezeichnen. Keine Musik. Keine Geräusche. Zwei Sprecherinnen – Anna Thalbach und Anna Carlsson. Zwei Stunden und 50 Minuten ununterbrochene Rede. Beste Voraussetzung für Langeweile? Keineswegs. Erstens, weil man wirklich nicht weiß, „wo’s hinführt”. Zweitens, weil die Geschichte von Anfang bis Ende stimmig ist, gebaut mit einem enorm stabilen und dazu noch ästhetischen Spannungsbogen. Drittens, weil die Gedanken der beiden 16-jährigen Briefeschreiberinnen ganz subtil die Lebenswelten junger Menschen widerspiegeln. Und viertens, weil die beiden Sprecherinnen in ihre Rollen schlüpfen, als gehörten sie zu ihnen. Sie nehmen den Hörer an der Hand und führen ihn durch einen Wald der Geschichte.
„Eins tu ich jedenfalls nicht”, schreibt Mandy. „Ich werde mich nicht über mein Sternzeichen, meine Lieblingsgruppe, mein Lieblingsessen und den üblichen Mist auslassen.” Fast könnte man glauben, hier hätten sich zwei gleiche Seelen gefunden, die sich zwar nicht über Sternzeichen und Boygroups verständigen, aber auch nicht unbedingt über mehr als die kleinen und manchmal vielleicht die etwas größeren Sorgen des Alltags von Teenies aus geordneten Familienverhältnissen. Doch Brief für Brief werden die Botschaften intimer, vertrauter und gleichzeitig suspekter. Ist Tracey wirklich die, für die sie sich ausgibt? Ein überraschender Bruch des Vertrauens hält die beiden Mädchen nicht davon ab, den Briefkontakt fortzusetzen, selbst als die ausgesprochenen Wahrheiten immer schmerzhafter werden. Die tiefe Vertrautheit scheint unerschütterlich, bis kurz vor dem einjährigen Bestehen der Brieffreundschaft etwas Rätselhaftes geschieht. Die folgenden Ereignisse werden die Gemüter der Hörer aufwühlen. Mehr soll dazu nicht verraten werden. Den Worten des vor einigen Jahren verstorbenen renommierten kanadischen Krimiautors Robert Cormier ist nichts hinzuzufügen: „Unvergesslich. Es ist absolut umwerfend, wie Marsden die zwei jungen Mädchen lebendig werden lässt.” Doch, eins: Anna Thalbach und Anna Carlsson tun es ihm gleich. (ab 13 Jahre) SIGGI SEUSS
JOHN MARSDEN: Liebe Tracey, liebe Mandy. Aus dem Englischen von Heike Brandt. Gelesen von Anna Thalbach und Anna Carlsson. Hörfassung und Regie: Georg Gess. Beltz & Gelberg, 2007. 2 CD/2 Std. 50 Min., 14,90 Euro.
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"Ein packendes Buch, das vielleicht weniger durch seine leisen, wehmütigen Töne fasziniert als vielmehr durch seine spannungsgeladene Dramatik." - Gisela Esser, Die Rheinpfalz