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Die Untersuchung schliesst im Zurückgehen auf medizinische Autoritäten des Mittelalters das Verständnis der heldischen Erkrankung auf. Iwein krankt an der melancholia, dem Wahnsinn von Zorn und Trauer einer Liebes- und Sexualkrankheit, als deren Ursache der Adel angesehen wurde. In der Rekonstruktion des Zeichenhorizontes der Pathologie wird die Herrschaftsideologie des ritterlichen Organismus offengelegt. Thema des Romans ist dann die Zähmung und Sozialisierung der bestialischen Naturpotenz des Helden. Eine kulturgeschichtliche Skizze zieht Parallelen zur modernen technologischen Domestikation der Natur.…mehr

Produktbeschreibung
Die Untersuchung schliesst im Zurückgehen auf medizinische Autoritäten des Mittelalters das Verständnis der heldischen Erkrankung auf. Iwein krankt an der melancholia, dem Wahnsinn von Zorn und Trauer einer Liebes- und Sexualkrankheit, als deren Ursache der Adel angesehen wurde. In der Rekonstruktion des Zeichenhorizontes der Pathologie wird die Herrschaftsideologie des ritterlichen Organismus offengelegt. Thema des Romans ist dann die Zähmung und Sozialisierung der bestialischen Naturpotenz des Helden. Eine kulturgeschichtliche Skizze zieht Parallelen zur modernen technologischen Domestikation der Natur.
Rezensionen
"If I ... recommend Graf's study, this is on account of the aspects of medical history that it deals with, and because it is stimulating on account of an interdisciplinary approach, attuning our eyes to fields that as a rule are foreign to Germanists." (Otfrid Ehrismann, German Studies)
"Grafs gründliche Studie bringt zweifachen Nutzen. Zum einen erweist sie, dass Hartmanns Iwein nur unzulänglich verstanden werden kann, solange man die darin verarbeiteten, dem Dichter wie seinem Publikum vertrauten medizinischen Ideen nicht berücksichtigt. Das ist Grafs Hauptanliegen; Germanisten und Mediävisten müssen sich damit auseinandersetzen. Zum andern aber zeigt Grafs Monographie uns Medizinhistorikern an einem Beispiel von hohem Rang, wie medizinische Erfahrungen und Vorstellungen auch in der mittelalterlichen Kultur lebendig waren und wirksam wurden." (Huldrych M. Koelbing, Gesnerus)