Drei Erzählungen, drei Paare: Sie finden und verlieren sich, spielen die unterschiedlichsten Facetten der Liebe durch: ihr plötzliches, unsicheres Erwachen in einer Extremsituation, wenn das Leben den Schalter "Glück und Hoffnung" eigentlich schon geschlossen hat ("Tod, Liebe und Wellen"), das Taktieren, ein Machtspiel, bei dem nicht immer gewinnt, wer gerade die besseren Karten zu haben glaubt, und sich das Blatt just in dem Augenblick wendet, wo man sein Gefühlsleben in geregelte Bahnen gebracht zu haben glaubt ("Der Steingarten"), und den Alltag einer langjährigen Ehe, in der die Partner zu so vollendeten Komplizen in ihrem Kleinkrämertum, ihrer Angst vor dem Außergewöhnlichen werden, dass die vorauseilende Vermeidung des Konflikts jede Spannung von vornherein ausschließt und die beiden vor allen Anfechtungen durch die Außenwelt bewahrt ("Der Hochzeitstag"). In diesem Geschichten, die in Japan in den Jahren 1950 und 1951 erschienen, wirft Inoue einen scharfen, ironischen Blick au f seine Figuren, der nichts beschönigt, aber auch nicht verurteilt.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wolfgang Werth erklärt in seiner Rezension, dass diese Erzählungen Inoues "die Reifezeit seines literarischen Schaffens eingeleitet" haben. Den Schwerpunkt der Geschichten sieht er in den Problemen, die beim Aufeinandertreffen von alten japanischen Traditionen und modernen Interessen entstehen. Inoue zeige, welche Kompromisse oftmals nötig sind, um solche Konflikte zu entschärfen. Aber gerade durch das Aufeinandertreffen von Tradition und modernem Leben komme es bisweilen zu unverhofften Lösungen. Als Beispiel dafür nennt er die Geschichte eines Mannes, der einen Ehren-Selbstmord plant und auf eine betrogene Frau trifft, die ähnliches vorhat. Sie lassen ihre Absichten fallen und "halten sich beide aneinander fest".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Kleine Geschichten von kühler Schönheit. Funkelnde Juwelen.«