Drei Erzählungen, drei Paare, drei Spielarten der Liebe: Sie finden und verlieren sich, spielen die unterschiedlichsten Facetten der Liebe durch: ihr plötzliches, unsicheres Erwachen in einer Situation, wo man mit dem Leben eigentlich schon abgeschlossen hat, die Suche nach dem Glück, bei der nicht immer der gewinnt, der gerade die besseren Karten hat, und den Alltag einer langjährigen Ehe, in der die Partner zu vollendeten Komplizen ihrer Angst vor dem Außergewöhnlichen werden. Es ist Liebe, nichts als Liebe, was die Menschen in diesen Geschichten umtreibt.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.11.2012Japanische
Juwelen
Kälte, Klarheit, Kühle: Die K-Wörter dominieren, zumindest in der deutschen Übertragung von „Tod, Liebe und Wellen“. Yasushi Inoue schrieb die Erzählung über zwei Lebensmüde, die sich in stockfinsterer Nacht gegenseitig erhören, 1950, in puristisch-sezierendem Stil. Die Härte der Sprache entspricht der Härte des Themas – seit seinem Debüt „Das Jagdgewehr“ eine Eigentümlichkeit des 1907 geborenen Japaners. Er gehört zur langen Reihe von Autoren, die stets nobelpreisverdächtig waren und ihn nie bekamen. Inoue starb 1991.
„Der Steingarten“, „Der Hochzeitstag“ und die Selbstmörder-Story ergeben das Bändchen „Liebe“, auf Deutsch zuerst 2000 erschienen. Erzählt wird von der (Un)Möglichkeit der Liebe im Japan der Nachkriegszeit – ein Land im Umbruch zwischen Tradition und Moderne. Hieraus entstehen grundsätzliche Konflikte, man kennt sie aus den Filmen Ozus.
Yasushi Inoues Charaktere sind zerrissen, keineswegs perfekt wie etwa das geizige Ehepaar in „Der Hochzeitstag“. Wundersamerweise sind sie einem dennoch sympathisch. Kleine Geschichten von kühler Schönheit. Funkelnde Juwelen. FLORIAN WELLE
Yasushi Inoue:
Liebe.
Drei Erzählungen.
Suhrkamp Verlag,
Berlin 2012.
84 Seiten,
7,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Juwelen
Kälte, Klarheit, Kühle: Die K-Wörter dominieren, zumindest in der deutschen Übertragung von „Tod, Liebe und Wellen“. Yasushi Inoue schrieb die Erzählung über zwei Lebensmüde, die sich in stockfinsterer Nacht gegenseitig erhören, 1950, in puristisch-sezierendem Stil. Die Härte der Sprache entspricht der Härte des Themas – seit seinem Debüt „Das Jagdgewehr“ eine Eigentümlichkeit des 1907 geborenen Japaners. Er gehört zur langen Reihe von Autoren, die stets nobelpreisverdächtig waren und ihn nie bekamen. Inoue starb 1991.
„Der Steingarten“, „Der Hochzeitstag“ und die Selbstmörder-Story ergeben das Bändchen „Liebe“, auf Deutsch zuerst 2000 erschienen. Erzählt wird von der (Un)Möglichkeit der Liebe im Japan der Nachkriegszeit – ein Land im Umbruch zwischen Tradition und Moderne. Hieraus entstehen grundsätzliche Konflikte, man kennt sie aus den Filmen Ozus.
Yasushi Inoues Charaktere sind zerrissen, keineswegs perfekt wie etwa das geizige Ehepaar in „Der Hochzeitstag“. Wundersamerweise sind sie einem dennoch sympathisch. Kleine Geschichten von kühler Schönheit. Funkelnde Juwelen. FLORIAN WELLE
Yasushi Inoue:
Liebe.
Drei Erzählungen.
Suhrkamp Verlag,
Berlin 2012.
84 Seiten,
7,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
»Kleine Geschichten von kühler Schönheit. Funkelnde Juwelen.«