Dieses Buch ist eine kleine Perle!
Erschienen im wunderbaren Kjona-Verlag, schreibt Linus Giese zwar auf "nur" 75 Seiten, aber der Inhalt ist sehr wertvoll und von starker Aussagekraft.
Das Buch, welches in Form eines Briefes geschrieben ist (das finde ich sehr schön und passend), behandelt
hauptsächlich das Thema Selbstbestimmung. Und die Frage, warum wir selbst über unseren Namen und unser…mehrDieses Buch ist eine kleine Perle!
Erschienen im wunderbaren Kjona-Verlag, schreibt Linus Giese zwar auf "nur" 75 Seiten, aber der Inhalt ist sehr wertvoll und von starker Aussagekraft.
Das Buch, welches in Form eines Briefes geschrieben ist (das finde ich sehr schön und passend), behandelt hauptsächlich das Thema Selbstbestimmung. Und die Frage, warum wir selbst über unseren Namen und unser Geschlecht entscheiden können sollten.
Anhand seiner eigenen Lebensgeschichte erzählt Linus Giese hier sensibel und persönlich.
Aber es geht auch um Trans Menschen allgemein. Diese erleben leider alltägliche Diskriminierung, auch strukturell, auf dem Arbeitsmarkt, im Gesundheitswesen und durch das Transsexuellengesetz, das als verfassungswidrig eingestuft wurde.
Linus Giese entwirft ein Szenario, wie wir leben würden, wenn das Recht auf Selbstbestimmung für alle nicht nur ideell eingeräumt, sondern auch gesetzlich verankert würde.
Ich wünschte, dieses Buch würde von möglichst vielen, ja allen Menschen gelesen werden! Um sich besser in andere Menschen hineinzuversetzen und ihre Lebensentwürfe verstehen zu können.
Für mehr Toleranz, Offenheit und Menschlichkeit in unserer Gesellschaft!
Eine ganz klare Leseempfehlung von!
"Es ist unglaublich schmerzhaft in einer Gesellschaft aufzuwachsen, die nur zwei Räume kennt - nur zwei Kategorien, zwei Boxen -, ich möchte Raum für Menschen schaffen, die aus diesen beiden Kategorien herausfallen. Wir brauchen neue Räume."
"Wir leben in einer Welt, in der ein Großteil der Menschen davon ausgeht, dass sie selbst und ihre Kinder cis und heterosexuell sind, weil das so sein muss und schon immer so gewesen sei. Weil das normal sei. Umso wichtiger ist es dass wir an unterschiedlichen Stellen versuchen, diese "Normativität" infrage zu stellen und aufzubrechen."
"Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass Kinderbücher Norman verstärken und Vorstellungswelten begrenzen: wenn es in Büchern keine Feuerwehrfrauen, keine ÄrztInnen und dachdeckerin gibt, dann glauben Mädchen irgendwann, dass ihnen bestimmte Berufe einfach nicht zugänglich sind. Es ist schwer von etwas zu träumen, wenn du es nicht sehen kannst."
"Vielen weißen, heterosexuellen, gesunden cis Menschen fällt oft gar nicht auf, welche Geschichten in Büchern nicht erzählt werden. Es ist mühsam, immer wieder hinzuschauen und - auch die eigenen - Lücken und Leerstellen zu hinterfragen."