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Im Oktober 1902 erschien Hofmannsthals Chandos-Brief: ein erfundenes Schreiben eines Lord Chandos an den englischen Philosophen Francis Bacon. Unmittelbar nach seiner Veröffentlichung begann dieser Brief Epoche zu machen und gilt heute als eine der Gründungsurkunden der modernen Literatur. Er ist das Dokument einer Krise: "Es ist mir völlig die Fähigkeit abhanden gekommen, über irgend etwas zusammenhängend zu denken oder zu sprechen", schreibt Chandos. Grund dafür ist die Profanisierung der Sprache durch ihren alltäglichen Gebrauch. Aus dieser Sprache kann keine Literatur mehr gelingen. Im…mehr

Produktbeschreibung
Im Oktober 1902 erschien Hofmannsthals Chandos-Brief: ein erfundenes Schreiben eines Lord Chandos an den englischen Philosophen Francis Bacon.
Unmittelbar nach seiner Veröffentlichung begann dieser Brief Epoche zu machen und gilt heute als eine der Gründungsurkunden der modernen Literatur. Er ist das Dokument einer Krise: "Es ist mir völlig die Fähigkeit abhanden gekommen, über irgend etwas zusammenhängend zu denken oder zu sprechen", schreibt Chandos. Grund dafür ist die Profanisierung der Sprache durch ihren alltäglichen Gebrauch. Aus dieser Sprache kann keine Literatur mehr gelingen.
Im Herbst des Jahres 2002 jährt sich zum einhundersten Mal das Erscheinen des Chandos-Briefs. Die Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der S. Fischer Verlag haben neben zeitgenössischen Schriftstellern auch bildende Künstler, Komponisten, Philosophen sowie Film- und Theaterregisseure gebeten, den Brief des Lord Chandos zu beantworten.
Autorenporträt
Hubert Spiegel, geboren 1963, Literaturwissenschaftler und Historiker ist seit 1993 Literaturredakteur bei der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.10.2002

HUBERT SPIEGEL, Leiter der Literaturredaktion dieser Zeitung, hat zusammen mit Roland Spahr und Oliver Vogel den Band "Lieber Lord Chandos" herausgegeben. Das Buch versammelt vierunddreißig Antworten internationaler Schriftsteller auf ein Schlüsseldokument der literarischen Moderne: Hugo von Hofmannsthals Chandos-Brief, der einem Epochengefühl zum Ausdruck verhalf. Schon von den Zeitgenossen als Dokument der Sprachskepsis begriffen, verkörpert der Chandos-Brief den Erlösungsanspruch der Kunst und die Suche nach einer Wahrheit jenseits aller Worte. Die Texte von Autoren wie Ilse Aichinger und Feridun Zaimoglu, Wolfgang Hilbig und J. M. Coetzee, Georg Klein, Thomas Hettche, Jenny Erpenbeck, Louis Begley und Viktor Pelewin künden davon, daß der Brief, den der junge Hofmannsthal im Oktober des Jahres 1902 in den Briefkasten der Weltliteratur warf, seine Empfänger auch heute noch erreicht und berührt. (Hubert Spiegel, Oliver Vogel, Roland Spahr : "Lieber Lord Chandos". Antworten auf einen Brief. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2002. 255 S., geb., 20,- [Euro].)

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