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Werner Heisenberg schuf im Friihsommer 1925, als Drei undzwanzigjahriger, die Quantenmechanik. Er gab damit der Quantenhypothese, die Planck 1900 gefunden, Ein stein 1905 auf die Theorie des Lichts, Bohr 1913 auf die Theorie des Atombaus angewandt hatte und die von Hei senbergs Lehrern Sommerfeld und Born fortgefiihrt war, die endgiiltige Gestalt, die seitdem nur weiter ausgearbeitet wurde, aber im Prinzip nicht mehr verandert werden muB teo Heisenberg litt an Heuschnupfen. So floh er in den Pfingstferien gem in Gegenden, in denen die Luft nicht voller Pollen war. 1925 ging er nach Helgoland,…mehr

Produktbeschreibung
Werner Heisenberg schuf im Friihsommer 1925, als Drei undzwanzigjahriger, die Quantenmechanik. Er gab damit der Quantenhypothese, die Planck 1900 gefunden, Ein stein 1905 auf die Theorie des Lichts, Bohr 1913 auf die Theorie des Atombaus angewandt hatte und die von Hei senbergs Lehrern Sommerfeld und Born fortgefiihrt war, die endgiiltige Gestalt, die seitdem nur weiter ausgearbeitet wurde, aber im Prinzip nicht mehr verandert werden muB teo Heisenberg litt an Heuschnupfen. So floh er in den Pfingstferien gem in Gegenden, in denen die Luft nicht voller Pollen war. 1925 ging er nach Helgoland, und in zwei Wochen fiihrte er dort die von ihm vermutete mathemati sche Gestalt der Theorie rechnerisch durch. Ais ich, vier einhalb Jahre spater, bei ihm zu studieren begonnen hatte, nahm er mich Pfingsten 1930 zu einem neuen Helgoland Aufenthalt mit. Dort erzahlte er mir: "Damals vor fiinf Jahren: Geschlafen habe ich in den entscheidenden Tagen fast nicht. Ein Drittel der Zeit bin ich durch die Klippen geklettert, in einem Drittel habe ich die Quantenmechanik ausgerechnet, und in einem Drittel habe ich Gedichte aus Goethes West-ostlichem Divan auswendig gelernt. " Kann man deutlicher die zusammengehorige Intensitat des schopferisch-rationalen Denkens, der Kunst und der leib lichen Bewegung in der freien Natur darstellen? 7 Physik und Mathematik gelten mit Recht als abstrakte Wissenschaften, deren strenge Begrifflichkeit nur von den Fachleuten durchschaut wird. Aber die Fachleute sind auch Menschen.
Autorenporträt
Carl Friedrich von Weizsäcker, geb. am 26. Juni 1912 in Kiel, war Professor für Physik in Straßburg und Göttingen, arbeitete am Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin sowie am Max-Planck-Institut in Göttingen und wurde dann Professor für Philosophie in Hamburg. 1957 organisierte er die 'Erklärung der Göttinger Achtzehn', den Protest deutscher Wissenschaftler gegen die Bewaffnung der Bundeswehr mit Atomwaffen. Von 1969-80 war er Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt in Starnberg. Carl Friedrich von Weizsäcker wurde mit zahlreichen internationalen wissenschaftlichen Preisen sowie dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1963) ausgezeichnet. 2007 verstarb Carl Friedrich von Weizsäcker.