Hafis (1326-1390) - eigentlich Mohammed Schams ed-Din - gilt als größter Lyriker persischer Sprache und wurde schon zu Lebzeiten hoch geachtet. Er gehörte dem Orden der Sufis an und war zeitweise Hofdichter. In seinen Gedichten verarbeitete er Themen wie Liebe, Natur, Sinnlichkeit und Geist, wobei
diese Aspekte ineinander übergehen. Sie drücken aber auch die Kritik an seiner Zeit aus. Wegen ihrer…mehrHafis (1326-1390) - eigentlich Mohammed Schams ed-Din - gilt als größter Lyriker persischer Sprache und wurde schon zu Lebzeiten hoch geachtet. Er gehörte dem Orden der Sufis an und war zeitweise Hofdichter. In seinen Gedichten verarbeitete er Themen wie Liebe, Natur, Sinnlichkeit und Geist, wobei diese Aspekte ineinander übergehen. Sie drücken aber auch die Kritik an seiner Zeit aus. Wegen ihrer Spiritualität wurden die Gedichte Hafis' in der islamischen Welt auch als Orakel genutzt.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Hafis vor allem durch die Lyriksammlung „Diwan“ bekannt, die auch Goethe sehr stark angeregt hat. Seitdem wurde Hafis immer wieder übersetzt und verlegt. Nun stellt das vorliegende Inselbändchen eine neue Übersetzung des iranischen Schriftstellers deutscher Sprache Cyrus Atabay (1929-1996) vor. Es erschien erstmals 1980 und liegt nun in einer Sonderausgabe vor. Eine zeitgemäße Übersetzung, bei der Leser von Gedicht zu Gedicht geleitet wird wie von einer Wüstenoase zur anderen. Rund vierzig Verse lernt der Leser so kennen und versinkt dabei in einer morgenländischen Welt. Komplettiert wird das Inselbändchen durch acht historische Miniaturen, die das Ganze wunderbar illustrieren - allerdings nicht ganz mittig (etwas linkslastig) eingebunden sind. Trotzdem ein Schmuckstück in jeder Inselband-Sammlung.